Nächtliche Baumkulisse der Uferpromenade

25.8.2009, 00:00 Uhr
Nächtliche Baumkulisse der Uferpromenade

© Thomas Scherer

Je dunkler die Nacht, desto schöner der neue Blick auf die Uferpromenade: Das grüne Leuchten zeichnet die Bäume am gegenüberliegenden Ufer der Rednitz nach, das Blattwerk spiegelt sich an einigen Stellen idyllisch im Fluss.

Von einem «Erstrahlen» kann keine Rede sein, darf es gar nicht. Die Vorgabe an die Lichtplaner war, dass weder Mensch noch Tier gestört werden dürfen. So ahmt das grüne Licht nicht nur die Tagesfärbung der Blätter nach, sondern es wird von Insekten auch gar nicht als solches wahrgenommen.

Bis nachts um elf

Von den Spaziergängern natürlich schon. Sie können künftig auch nachts die Augen streifen lassen, wo vorher Waldmannsweiher und Wiesengrund im Dunkel der Nacht versackten. Derzeit beginnen die LED’s mit dem Einschalten der Straßenleuchten zu glühen, und sie verlöschen um 22 Uhr. «Aber wir möchten das bis 23 Uhr verlängern», kündigt Elmar Eckl, Leiter für Straßenbeleuchtung, Netzbau und Strom bei der infra, an.

Die schicke Beleuchtung, die seit der Eröffnung der Uferpromenade im August 2007 auf sich warten ließ, lässt sich Fürth was kosten. Jede der 27 LED-Leuchten, die vom Boot aus in die Spundwände eingesetzt wurden, kostet 400 Euro. Sie sind, sozusagen, das i-Tüpfelchen des Lichtkonzepts: Auch die übrigen 41 Lichtmasten auf der 700 Meter langen Flaniermeile sollen bald wieder funktionieren. Wie berichtet, waren etliche zu heiß geworden und mussten zur Nachbesserung zurück ins Werk, nun fehlen im Nordteil noch sechs Leuchten.

Auch in der Fußgängerzone tut sich etwas. Fast alle der neuen Leuchten sind bereits montiert, die Kabel hängen allerdings noch ohne Anschluss an den Fassaden. Schon lästern die ersten über Basketball-Körbe. Ein «nicht qualifiziertes» Urteil, sagt Christian Schöner, der das Stadtplanungsamt leitet.

Vielmehr werde Fürth eine «nicht alltägliche» Beleuchtung bekommen, die die Fassaden hervorhebt und das Licht über assymetrische Spiegel in die Straßenmitte streut. Das liegt im Trend: Typische Mastleuchten verschwinden aus den Städten, statt monotoner Einheitshelligkeit setzen Lichtpunkte Akzente. Schöne Fassaden oder beispielsweise der Dreiherrenbrunnen werden so hervorgehoben. Zu unterschiedlichen Zeiten können dabei verschiedene Szenerien «gefahren» werden.

Wie das Ganze wirkt? Das will die infra zusammen mit dem Bartenbach Lichtlabor aus Innsbruck Mitte September ausprobieren und dabei Leuchten und Spiegel justieren. «Das kann eine lange Nacht werden», sagt Elmar Eckl. Aber, so hofft der infra-Mann, «vielleicht können wir zur Kirchweih den Schalter umlegen».