Neue Harmonie zahlt sich nicht in Punkten aus

25.11.2014, 14:24 Uhr
Neue Harmonie zahlt sich nicht in Punkten aus

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Da auch Nachbar SV Petersaurach verlor, ziert das mittelfränkische Duo das Tabellenende.

Sportlich geriet fast das gesamte Team, in dem Michaela Schmolke anstelle von Jasmin Gebhard erstmals nach langer Babypause wieder einen Wettkampf bestritt und gegen die Norwegerin Sina Busk ohnehin nur Außenseiterin war, gleich in der ersten von vier Zehnerserien in Rückstand. Schon entscheidend für Daniela Peskova-Demjen und Tamara Hüttner, leisteten sich ihre Gegner doch keine Ausrutscher. Im Gegenteil: Selina Gschwandtner machte alle Aufholversuche der Slowakin mit zwei 100-Ringe-Serien zum Abschluss zunichte, so dass die Nummer eins der SSG weiter auf den ersten Sieg warten muss.

Und auch Tino Mohaupt, mit der Erfahrung von drei Teilnahmen an Olympischen Spielen, ließ sich vom gewohnt schnellen Schießrhythmus Hüttners nicht beeinflussen. Ihre erste Niederlage nahm die 19-jährige Gymnasiastin, „unser Strahlekind“ wie SSG-Vorstand Hans-Joachim Roos sie nannte, gelassen — zumindest nach außen hin. „Hat schon gepasst“, sagte sie, verwies auf den Druck nach dem schnellen Rückstand und „auf ein Plus an Aufregung vor der Kulisse, wo einen die meisten kennen“.

Genau aus dieser Situation zog Achim Weber, mit 46 Jahren der Senior, seine besondere Motivation. Er fand unter diesem Druck nach bisher schwachen Ergebnissen die richtige Balance zwischen Anspannung und Konzentration vom ersten bis zum letzten Schuss. „Für mich persönlich genial“, nannte er die 394 Ringe und den Punkt für die Mannschaft. Kämpfen um jeden Ring musste dagegen Melanie Hertel, um den zweiten Zähler zu sichern. Ihre „99“ in Durchgang drei reichte, um nach einer Aufholjagd mit dem zweiten Schuss im Stechen das Endergebnis erträglicher zu gestalten.

„Wir haben uns nicht überschätzt“, lautete die Bilanz von Hans-Joachim Roos. Hatte er vor der Saison doch die DM-Endrunde als Ziel genannt, für die Fürther ist diese nach den bisherigen Leistungen außer Reichweite geraten. Wenn er dennoch von Zufriedenheit sprach, lag das nicht an den Ergebnissen, sondern „an der generellen Entwicklung“, wurden interne Missstimmungen doch gelöst. „Harmonie ist gerade bei uns ein wichtiger Aspekt im Sport“, unterstrich auch Weber, der die bisherigen Niederlagen nicht überbewertet wissen will, „denn wir befinden uns noch in einer Findungsphase“. Wegen der Ligenneuordnung gibt es in dieser Saison keine Absteiger; das jedoch ändert nichts am Ehrgeiz der SSG-Athleten, sich keineswegs mit dem schlechten Einstand abfinden zu wollen.

Revidieren muss auch die SSG Dynamit II ihre Ziele, denn der Aufstieg des Bayernligisten in die 2. Bundesliga ist nach den zwei Heimniederlagen gegen SV Burglauer (2:3) und FSG Titting (1:4) in weite Ferne gerückt. Lediglich Korbinian Herold und Rolf Nüsslein gegen Burglauer sowie Sebastian Meixner gegen Titting gewannen dabei ihre Duelle. Dabei wurde deutlich, dass im „Unterbau“ noch eine Menge Entwicklungsarbeit notwendig ist.

LG-Bundesliga: Einzelergebnisse (Fürth zuerst genannt): Daniela Peskova–Demjen (Slowakei) – Selina Gschwandtner 394:397, Tamara Hüttner – Tino Mohaupt 389:392, Achim Weber – Nicole Lainer 394:390, Michaela Schmolke – Sina Busk (Norwegen) 386:395, Melanie Hertel – Justin Giesbrecht 390:390 (Sieg Hertel mit zweitem Schuss im Stechen/10). – Ferner (in Fürth): Petersaurach – Prittlbach 1:4; Kampftag in Königsbach: DB München – Coburg 3:2, Königsbach – Brigachtal 1:4.

Tabelle: 1. SSVG Brigachtal 6:0, 2. SG Coburg 4:2, 3. SVG Prittlbach 4:2, 4. KKS Königsbach 4:2, 5. Der Bund München 4:2, 6. HSG München 2:4, 7. SSG Dynamit Fürth 0:6, 8. SV Petersaurach 0:6.

LG-Bayernliga: 1. Petersaurach II 12:0, 2. Titting 10;2, 3. Weihenzell 8:4, 4. SSG Dynamit Fürth II 6:6, 5. Höbing 4:8, 6. Bergrheinfeld 4:8, 7. Burglauer 2:10, 8. Hausen 2:10.

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