Neue Mitte: Straßenmöblierung sorgt für Irritationen

1.12.2015, 16:00 Uhr
Neue Mitte: Straßenmöblierung sorgt für Irritationen

© Foto: Hans Winckler

Die Unterschiede fallen ins Auge: Während die Leuchten, Papierkörbe und Sitzbänke in der „alten“ Fußgängerzone farblich (Bronze) und vom Design her aufeinander abgestimmt sind, erscheint die Straßenmöblierung der Neuen Mitte eigenwillig: Quadratische Sitzbänke in Holzoptik stehen hier neben silbergrauen Laternen, grauen Mülleimern und dunklen Fahrradständern. Bei aufmerksamen Passanten wirft das Fragen auf: Sollten die beiden Abschnitte der Fußgängerzone nicht eine Einheit bilden?

So schwebt es den Stadtplanern im Rathaus eigentlich vor. Erklärter Wunsch des Baureferats ist es, dass das neue Stück Fußgängerzone zumindest „ähnlich“ gestaltet wird wie das bisherige. Das sei mit dem Investor MIB so vereinbart, wie Baureferent Joachim Krauße bestätigt. Unter anderem aus Kostengründen erwartet die Stadt allerdings von MIB nicht, exakt die gleichen Modelle anzuschaffen – denn alles, was bei der Straßengestaltung über 830 000 Euro hinausgeht, muss die Kommune selbst zahlen.

Die Ausstattung der Fußgängerzone – mit Elementen aus Baubronze – sei damals recht teuer gewesen, erinnert sich Dietmar Most, Leiter des Stadtplanungsamts. Man sei offen für günstigere Lösungen, die man später, wenn Altes in der Schwabacher Straße ausgewechselt werden muss, übernehmen kann. In Form und Farbe allerdings sollte sich MIB am Vorhandenen orientieren.

Für die auffallend anders aussehenden Lampen und Papierkörbe gibt es immerhin eine einfache Erklärung: Sie sind noch ein Provisorium und werden in absehbarer Zeit ersetzt. Die neuen Laternen sollen jenen Leucht-Stelen ähneln, die etwas weiter in der Rudolf-Breitscheid-Straße zu finden sind. Einverstanden war die Stadt auch damit, dass der Investor keine Auslegerleuchten an den Hauswänden anbringen wollte. „Das hätte zum filigranen Neubau nicht gepasst“, sagt Maik Mehlhose, Technischer Leiter bei MIB, auf FN-Nachfrage.

Die Sitzquader, die sich laut Mehlhose „gut in die moderne Architektur einfügen“, stießen an sich ebenfalls auf Zustimmung im Baureferat – irritiert ist man dort aber über die dunklen Sockel der Bänke, die dunklen Fahrradständer und Baumumzäunungen. Wie Bronze sehe das nicht aus, sagt Krauße, „das muss noch aufgeklärt werden“.

Mehlhose hat eine Erklärung: MIB habe bei der Gestaltung der Neuen Mitte zwei Bronzetöne verwendet, sagt er, einen helleren (etwa bei den Vordächern der Läden) und einen dunkleren; im Sonnenlicht sehe man den Bronzeschimmer. Die Straßenmöblierung sollte dazu passen, so habe man den hellen Ton für die Laternen ausgewählt und den dunklen für die anderen Elemente.

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