Neue Rathausbeleuchtung strahlt zur Fürther Kärwa

13.9.2018, 06:00 Uhr
Neue Rathausbeleuchtung strahlt zur Fürther Kärwa

© Foto: Kuhn

Es gibt wenige Dinge, bei denen die Bewohner der Kleeblattstadt so pingelig sind wie bei der Rathaus-Beleuchtung. Selbst wenn nur einzelne Birnchen ausfallen, trudeln schon besorgte bis empörte Mails bei der Stadt ein, melden sich Bürger per Telefon, erzählt Thomas Jung. Gerade in letzter Zeit, so das Stadtoberhaupt, haben sich die Pannen gehäuft.

Ganze Leisten, an denen die Glühlampen sitzen, seien dunkel geblieben. Besonders viele Ausfälle hat es in den Adventswochen des vergangenen Jahres gegeben. In dieser Zeit war auf Anweisung des TÜV ein neuer Brandschutzmelder installiert worden. Der reagierte allerdings überaus sensibel auf jegliche Nässe, die in undichte LED oder marode Leitungen sehr leicht eindringen konnte. In solchen Fällen schaltete sich das System komplett ab.

Turmkletterer im Einsatz

Um Bürgern und Besuchern dennoch eine möglichst gleichmäßig ausgeleuchtete Rathausfassade präsentieren zu können, stiegen damals dreimal am Tag Turmkletterer hurtig an der Fassade hoch (wir berichteten). So konnten wenigstens einige Ausfälle auf die Schnelle behoben werden. Schon damals war klar, dass es einer Generalsanierung der gesamten Beleuchtung bedarf. "Zum Teil waren die Leitungen schon über 30 Jahre alt", sagt infra-Geschäftsführer Marcus Steurer. Wind und Wetter hatten ihnen stark zugesetzt und sie anfällig werden lassen. 500 Meter Kabel wurden nun ausgetauscht, ebenso wie rund 2000 LED-Birnchen. Etwa 100 000 Euro hat sich die Stadt das kosten lassen.

Darüber hinaus hat man bei der infra mehrere Monate lang getüftelt, um das System weiter zu perfektionieren und weniger störanfällig zu machen. Zu diesem Zweck hat der kommunale Energieversorger Lampen für den Außenbereich entwickelt, die besonders resistent gegen Feuchtigkeit sein sollen. Außerdem laufen die Kabel mit den Birnchen entlang der Kanten des Gebäudes und des 55 Meter hohen Turms in speziellen Schienen, ähnlich wie Gardinen.

Zur Wartung kann man die Kabel künftig ausstecken, aus der Schiene ziehen und ausführlich überprüfen. Bislang war es für diese Arbeiten nötig, einen speziellen Hubsteiger zu mieten oder besagte Fassadenkletterer zu engagieren — eine aufwendige und kostspielige Variante. Dank der neuen Lösung sind nun auch die Leitungen an den Gebäudekanten vom Rathausdach oder vom kleinen Hubsteiger der infra aus erreichbar.

Momentan wird in der Höhe noch eifrig gewerkelt, die Generalprobe für die neue Beleuchtung wird kurz vor dem Start der diesjährigen Jubiläums-Kärwa am 29. September stattfinden. Dann sollen die rund 2000 Glühbirnen die Rathaus-Silhouette möglichst lückenlos in Szene setzen — und zwar heimelig warmweiß. Denn dieser Ton, sagt Marcus Steurer, bringt die Sandsteinfassade besonders gut zur Geltung.

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