Neuer Anlauf für die Integration

FÜRTH - Nach dem 2. Down-Syndrom-Marathon vor einem Monat im Fürther Südstadtpark wirbt der Laufclub 21 mit weiteren spektakulären Sportveranstaltungen für die Integration im Laufschritt. Den Anfang macht der 2. Hardrun am 16. und 17. Mai auf der Hardhöhe.

Neben dem Treppenhauslauf im 15-stöckigen WBG-Hochhaus Komotauer Straße 30, dessen Premiere vergangenes Jahr immerhin rund 100 läuferische Draufgänger mobilisierte, gibt es Volksläufe auf einer fünf Kilometer langen Strecke rund um die Hardhöhe sowie einen 21-Stunden-Lauf auf demselben Rundkurs. Anmelden kann man sich schon jetzt im Internet unter www.hardrun.de

Unterstützt wird das Projekt von der WBG. Sie erhofft sich davon Impulse zur Pflege der Nachbarschaft ihrer rund 1000 Mieter auf der Hardhöhe. Der Laufclub 21 von Anita Kinle will einen Beitrag zur Integration von Menschen mit Down-Syndrom leisten. Es handelt sich bei dem Syndrom um eine Erbgut-Mutation bei der das 21. Chromosom ganz oder teilweise dreifach vorliegt. Daher rührt die Betonung der Zahl 21.

Während des 21-Stunden-Laufes werden Sportler bereits eine ganz besondere Fackel tragen, deren Stunde eigentlich erst später schlägt: Am 20. und 21. Mai soll sie nämlich von Läufern mit Down-Syndrom auf einem 210 Kilometer langen Weg mit 21 Etappen von Fürth aus zu den nationalen Special Olympics (21. bis 26. Mai) nach München gebracht werden. An der Fackel lodert dann das Olympische Feuer. Erstmals wird dieses im Rahmen der nationalen Special Olympics heuer durch alle Bundesländer zum Veranstaltungsort getragen. Der Laufclub 21 hat den letzten Abschnitt der Tournee übernommen, die jetzt in Berlin gestartet ist. Am 18. Mai soll das olympische Feuer in Fürth eintreffen.

Neben den Olympischen Spielen und den Paralympics sind die Special Olympics für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung vom Internationalen Olympischen Komitee als offizielle Spielart anerkannt. Sie werden auf nationaler und internationaler Ebene ausgetragen. Bei den Special Olympics in München messen sich die Teilnehmer in 19 Disziplinen. Carsten Schenk, Sportkoordinator der Special Olympics in Bayern, der zur Vorstellung des Fürther Fackellaufs gestern auf die Hardhöhe gekommen ist, zeigte sich begeistert von Kinles Laufclub 21. Begleitet werden die Läufer mit Down-Syndrom von erfahrenen Athleten wie dem Ultramarathonmeister Robert Wimmer, einer Fahrradeskorte, Sanitätsauto und Doppeldeckerbus. Insgesamt 80 Personen umfasst der Tross. Mit dem Eintreffen des Feuers am 21. Mai um 20.45 Uhr in der Münchner Olympiahalle werden die nationalen Special Olympics eröffnet.

Dass Menschen mit Down-Syndrom im Staffellauf enorme Distanzen überwinden können, hat der Laufclub 21 bereits 2010 beim 160 Kilometer langen Mauerweglauf auf den Spuren der Berliner Mauer bewiesen.