Neuer Fürther Wochenmarkt wird für die Stadt teuer

22.5.2017, 11:14 Uhr
Neuer Fürther Wochenmarkt wird für die Stadt teuer

© Hans-Joachim Winckler

Fest steht: Der Markt wird für die Kommune nicht billig. Im ungünstigsten Szenario, das heißt bei Zurechnung aller Investitionen zum Projekt und ohne etwaige staatliche Zuschüsse oder Sponsoring, müsste die Stadt stolze 1,9 Millionen Euro berappen. Die Summe fließt in Anschaffung und Aufbau der Marktbuden, in die Umgestaltung der Fläche, ihre Erschließung sowie in Toiletten.

Der zuständige Wirtschaftsreferent Horst Müller hält diese Betrachtung jedoch für "nicht seriös" und macht folgende Kalkulation auf: Die Schaffung der Infrastruktur - also Kanäle, Strom und WCs - sei "für alle Veranstaltungen im Bereich Fürther Freiheit auf jeden Fall sinnvoll". Insofern könne man sie nur anteilig dem Vorhaben Wochenmarkt anlasten.

Nach dieser Lesart kommt die Stadt auf nur noch rund 1,2 Millionen Euro Investition, durch 450.000 Euro erhoffte Sponsorengelder aus der Wirtschaft reduziere sich der kommunale Anteil auf etwa 750.000 Euro. Für Betrieb, Marketing und Management fallen pro Jahr zusätzlich 114.000 Euro an; je nach Standgebühren erwartet man im Gegenzug Einnahmen zwischen 70.000 und 90.000 Euro.

Kritiker des Vereins "Wir sind Fürth", die den Markt seit jeher lieber am Bahnhofplatz sähen, stößt vor allem die Gestaltung der Buden sauer auf. Sie sprechen von einer "hässlichen Container-Allee", die "wie eine Mauer wirke". Zudem sei der Gastro-Anteil zu hoch, der von Obst und Gemüse zu gering. Der Bund Naturschutz indes mahnt erneut, mit Marktnutzungen nicht zu nah an Pavillon und Grünflächen der Adenaueranlage zu rücken. Diese müssten unbedingt verschont werden - was OB Thomas Jung bereits zugesagt hat.

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