Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

26.1.2015, 12:00 Uhr
Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

© Hans-Joachim Winckler

Es tut sich was, keine Frage. Baukräne ragen im Zentrum in den Himmel, an anderer Stelle werden seit geraumer Zeit jeden Moment Bagger erwartet. „Es wird spannend“, sagt Heinz Krekeler, „wie sich die Kundenströme in Zukunft in Fürth verteilen“. Zunächst einmal hofft der Filialleiter der Buchhandlung Edelmann an der Freiheit aber, dass „die Bauarbeiten für die Neue Mitte schnell fertig werden“. Der 54-Jährige zieht bereits jetzt eine vorsichtige Bilanz: „Ich denke, die Baustelle hat sich für die meisten Einzelhändler letztlich nicht so schlecht ausgewirkt, wie zunächst befürchtet.“

Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

© Hans-Joachim Winckler

Dieses Verdienst komme dem Durchgang zu, der Fußgängern die Passage von der Friedrich- zur Schwabacher Straße ermöglicht. Sobald die Geschäfte in der Neue Mitte eröffnet haben, werde sich zeigen, ob die Kunden die gesamte Innenstadt frequentieren oder „ihre Jacke im Auto lassen“ und von der neuen Tiefgarage ausschließlich in die darüber liegenden Läden gehen. Wünschenswert als weitere Attraktion, so Krekeler, wäre für ihn ein Umzug des Wochenmarkts in den Bereich der Adenaueranlage. „Mir tut es zwar auch um jede Grünfläche leid, aber das wäre wirklich ein anziehender Standort.“

Friedhof in der Gustavstraße

Der Kita-Ausbau liegt Hannah Marks am Herzen. Die junge Mutter hat sich bei mehreren Einrichtungen um einen Platz für ihre kleine Tochter bemüht, jetzt wartet sie auf Rückmeldungen. „Es wäre besser, wenn dieses Verfahren vereinfacht werden könnte“, sagt die 33-jährige Sozialpädagogin.

Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

© Hans-Joachim Winckler

Einerseits erschwert das aktuelle Prozedere den jeweiligen Kitas die Planung, andererseits stehen auch die Eltern vor Problemen: „Man fragt sich natürlich, ob man die erste Zusage annimmt oder lieber noch etwas wartet, weil eine andere Tagesstätte näher liegt oder ein pädagogisches Konzept hat, das einem vielleicht besser gefällt.“

Karl-Heinz Schmidt steht wie jeden Tag seit dem frühen Vormittag an seinem Stammplatz vor dem Drogeriemarkt Müller in der Fußgängerzone. Der 58-jährige Straßenkreuzer-Verkäufer wäre froh über ein größeres Lebensmittelangebot in der Innenstadt: „Im Moment fehlt ein Supermarkt, der zum Beispiel qualitativ vernünftiges Fleisch, das nicht in der Pfanne um fast die Hälfte zusammenschrumpft, günstig anbieten kann.“

Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

© Hans-Joachim Winckler

Frohe Kunde für den OB kommt von Elisabeth Rudnik. Sie setzt erst mal keinen neuen Punkt auf den Wunschzettel für 2015, sondern freut sich: „Ich bin froh, weil ich seit 1971 in Fürth wohne – und nicht in Nürnberg.“ Die 75-Jährige lobt zum Beispiel, dass „es hier viel sauberer ist“. Sie sehe „zumindest keine Dreckecken“ in der Stadt. Aber dann fällt ihr doch noch etwas Wichtiges ein: „Die sollen endlich aufhören, über die Gustavstraße zu streiten. Das ist lachhaft.“ Anderenfalls empfiehlt sie endgültige Lösungswege: „Da sollen sie halt den Friedhof in die Gustavstraße verlegen. Dann herrscht da ewige Ruhe und garantiert bewegt sich niemand mehr.“

Neues Jahr, vertraute Wünsche: Kaufen, Kino, Kitas

© Fotos: Hans-Joachim Winckler

Enttäuscht ist Dominik Wetzel. Der 17-Jährige, der als Zerspannungstechniker arbeitet, verrät auch gleich, warum: „Da hieß es, Fürth bekommt ein Multiplex-Kino und ich hab’ mich gefreut. Aber was ist? Bis jetzt tut sich einfach nichts.“ Stattdessen müsse er für Kinobesuche nach Nürnberg fahren: „Und dann kommen zu den Eintrittskarten auch noch die Fahrtkosten.“

Stimmt, sagen Katharina Hoffmann (15) und Alicia del Alcázar (15), Schülerinnen am Heinrich-Schliemann-Gymnasium: „Mit unserer Schülerkarte können wir in Fürth fahren. Wollen wir nach Nürnberg, müssen wir das extra zahlen. Das finden wir nicht gut.“

Ein Leinwand-Ereignis, auf das sich Dominik Wetzel jetzt schon freut, steht am 2. April auf dem Programm: „Da startet Fast & Furious 7, der letzte Film mit Paul Walker.“ Ein bemerkenswerter Titel (zu deutsch: „Schnell und wütend“), der in Fürth allen Wünschen zum Trotz wohl kaum Kinopremiere feiern wird.

1 Kommentar