Nicht auf Grünfläche: Uni-Baubeginn im Frühjahr

25.8.2016, 06:00 Uhr
Nicht auf Grünfläche: Uni-Baubeginn im Frühjahr

© Grafik: WLH

Die Bauzeit wird auf rund eineinhalb Jahre geschätzt. Weil es der privaten Hochschule für Pflege- und Sozialmanagement in der ehemaligen Schickedanzvilla im Südstadtpark, die 2010 und 2011 für 3,75 Millionen Euro umgebaut wurde, zu eng geworden ist, wurde 2015 zunächst ein Anbau auf der Parkfläche geplant. Er sollte 2017 eröffnet werden. Nach massiven Bürgerprotesten und mehreren Demonstrationen gegen das Beschneiden der öffentlichen Grünfläche wich die Diakonie mit städtischer Unterstützung auf ein 120 Meter entferntes, kommunales Grundstück hinter dem infra-Heizkraftwerk an der Fronmüllerstraße aus. Die von der Kasernennutzung der US-Army herrührenden Altlasten im Boden haben sich nach anfänglichen Bedenken nicht als Hinderungsgrund erwiesen.

Nicht auf Grünfläche: Uni-Baubeginn im Frühjahr

© Archivfoto: Winckler

"Wir können auf den Keller ganz verzichten und die jetzigen Schadstoff-Messstellen aus dem bebauten Bereich verlegen", erläutert Uni-Kanzlerin Sabine König auf FN-Anfrage die glückliche Wende. Lediglich eine Fernwärmeleitung, die nicht überbaut werden darf, müsse verlegt werden. Die Baukosten hätten sich gegenüber der ursprünglichen Anbauplanung nun sogar etwas verringert. Auf dem 2666 Quadratmeter großen Grundstück neben einem Parkplatz mit 64 Stellflächen hat der Vacher Architekt Gerhard Guggenberger einen zweistöckigen Neubau mit zurückversetztem Dachgeschoss konzipiert. Damit bleibt er unter den erlaubten drei Geschossen.

Sieben neue Seminarräume

Zu ihren 1200 Quadratmetern im Altbau gewinnt die Hochschule 1500 Quadratmeter Nutzfläche hinzu. Sieben neue Seminarräume bieten Platz für 250 Studenten. Außerdem ist eine Cafeteria geplant. Ob auch die jetzt in eine Etage des benachbarten Altbaus in der Merkurstraße 21 ausgelagerte Uni-Verwaltung in den Neubau einziehen kann oder ob sie bleibt, wird sich nach den Worten der Kanzlerin erst nach dessen Fertigstellung zeigen. König: "Das hängt von noch nicht absehbaren Forschungsprojekten ab, die vielleicht zusätzlichen Platz benötigen."

Nachdem die Stadt bereits den Umbau der Schickedanzvilla mit 1,2 Millionen Euro unterstützt hatte, greift sie der Diakonie für die Umplanung ihres Erweiterungsbaus nochmal mit bis zu 50.000 Euro unter die Arme. Die Hochschulleitung wiederum ist nach den Demonstrationen gegen die ursprüngliche Planung um ein gutes Verhältnis zu den Anwohnern bemüht. Nachbarn des Neubaus wurden bereits zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Auch weiterhin soll der Kontakt mit ihnen gepflegt werden, sagt Sabine König.

Rund 300 Studenten besuchen die junge Hochschule – 100 in Vollzeit, 200 berufsbegleitend. Über 500 sollen es einmal werden. Noch bis 15. September kann man sich für das Wintersemester einschreiben. Zu den neuen Angeboten zählt ein Studiengang im Versorgungsmanagement. Erst im Juli hatten die ersten 17 Absolventen ihre Bachelor-Abschlusszeugnisse erhalten. Seit Sommersemester gibt es an der Fürther Hochschule mit eigenem Forschungs- und Ethikinstitut auch einen Master-Studiengang in Gesundheitswirtschaft und Ethik.

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