Nichts geht mehr: Theresienstraße ist gesperrt

7.11.2017, 19:00 Uhr
Nichts geht mehr: Theresienstraße ist gesperrt

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Kanalsanierung umfasst auch einen großen Revisionsschacht im Kreuzungsbereich von Hirschen- und Theresienstraße. Deshalb ist hier eine Vollsperre nötig, erläutert die Leiterin der Stadtentwässerung, Gabriele Müller, auf Anfrage der FN. Bevor die Renovierung für 370.000 Euro in Angriff genommen werden kann, muss erst die infra ran und behindernde Versorgungsleitungen im Kreuzungsbereich umleiten.

Großräumige Umleitung

Das Parkhaus der Comödie kann sowohl von der Schwabacher Straße aus als auch über Max- und Ottostraße weiter angefahren werden. Ebenso kommen Kunden mit dem Auto zu den Geschäften und Anwohner zu ihren Häusern. Nur die Kreuzung der Hirschenstraße ist nicht mehr passierbar. Deshalb wird der Durchgangsverkehr von der Schwabacher Straße aus über den Bahnhofplatz, die Gabelsberger-, Gebhardt-, Nürnberger-, König-, Henri-Dunant-, Kapellen-, Ufer-, Weiher- und Badstraße großräumig umdirigiert. Fußgänger können die Baustelle allerdings passieren.

Während die Theresienstraße am 22. Dezember wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet werden soll, zieht sich der Kanalbau in der unteren Hirschenstraße bis zur Bahnlinie noch bis zum April hin. Hier sind nur halbseitige Sperrungen nötig, sagt Gabriele Müller.

Die Behinderungen machen auch Geschäftsleuten in der Theresienstraße, wie Susanne Schuster von der Feinkosteria, zu schaffen. Sie befürchten empfindliche Einbußen in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit. Schuster wünscht sich an den Enden der Theresienstraße wenigstens große Hinweisschilder, dass ihre Läden weiterhin angefahren werden können.

Comödien-Sprecher Andreas Hock wiederum beklagt Anlaufschwierigkeiten bei der Verkehrsumleitung. So sei durch das Absperren der Linksabbiegespur der Schwabacher Straße vor dem Berolzheimerianum ein Rückstau bis weit hinter das Bahnviadukt provoziert worden, weil Linksabbieger nun auch den zum Bahnhofplatz umgeleiteten Verkehr aufhielten.

Bald beginnen noch umfangreichere Arbeiten

Ärgerlich ist die Sperre der Theresienstraße auch für den Straßenverkehrsamtsleiter Hans-Joachim Gleißner. Dass die Umleitung Auswirkungen auf den gesamten innerstädtischen Verkehr hat, ist ihm klar. Eine Alternative zur jetzigen Regelung gibt es für ihn jedoch nicht.

Der Kanalbau kündigt indes noch viel umfangreichere Arbeiten an: die Generalsanierung der Hirschenstraße zwischen Rosenstraße und Bahnlinie. Im nächsten Frühjahr soll das seit 2015 geplante Großprojekt in Angriff genommen werden. Schon bei den Vorbereitungen musste die Stadt eine Schlappe hinnehmen: Auf die Ausschreibung der Bauarbeiten ging nur ein überteuertes Angebot ein, so dass die Ausschreibung nun den Winter über wiederholt werden muss – in der Hoffnung, dass preislich akzeptable Angebote eingehen.

Ein Vorgeschmack auf das Chaos

"Es kommt in letzter Zeit immer häufiger vor, dass Baufirmen ihre Forderungen in die Höhe schrauben", erläutert Tiefbauamtschef Hans Pösl. Verantwortlich dafür macht er die gute Auslastung der Betriebe bei der aktuell florierenden Baukonjunktur. Runderneuert werden soll die Hirschenstraße in kleinen Abschnitten, damit die Behinderungen erträglich bleiben.

Ob die Generalsanierung bis zur Kirchweih abgeschlossen werden können, wenn die Innenstadt von weiteren Straßensperren blockiert ist, kann Pösl nicht abschätzen. Er betont jedoch: "Wir wollen die Hirschenstraße auf jeden Fall während der Kirchweih für den Verkehr freigeben, weil sonst das Chaos vorprogrammiert ist." Einen Vorgeschmack aufs Chaos bekommen Autofahrer schon jetzt.

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