Niedertracht am Niederrhein

26.3.2015, 08:33 Uhr

Häschen im Garten sind zwar ganz nett, es darf aber auch gern mal was Richtiges sein. Ein Pfau zum Beispiel. Wenn der im Sommer sein Gefieder zum Rad umgestaltet, braucht’s kein sackteures Sonnensegel mehr, schön bunt ist es auch. Das spricht auf jeden Fall für einen Pfau. Dagegen spricht eine ganze Menge.

Der Kerl stolziert am liebsten den ganzen Tag durch ein Revier, das möglichst großzügig bemessen sein sollte. Das Pfauenforum rät zu einem Gartengrundstück von etwa 5000 Quadratmetern. Und dann wäre da noch was. Die Nachbarn sollte man fairerweise davon in Kenntnis setzen, dass demnächst ein Pfau die Szene betritt. Grund: Es gibt kaum grässlichere Geräusche als Pfauengeschrei. Ein Pfau schreit nicht nur im Fall sexueller Ausrasterei, sondern bei jeder Gelegenheit. Das Pfauenforum: „Obwohl für Pfauenliebhaber die Rufe sehr melodisch klingen, wird diese Ansicht nicht von allen Mitmenschen geteilt.“ So würde auch ein Anwohner des Mönchengladbacher Tierparks gern wieder nachts durchschlafen, dafür kämpft er gerade vor Gericht. Angeklagt ist der Pfau, wie es ausgeht, weiß man noch nicht. Muss der Pfau um 22 Uhr rein? Hat der Nachbar nicht gewusst, wohin er zieht? Könnte Mediation helfen? Pfau’n wir mal, denn seh’n wir weiter.

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