Noch ein Vorschlag für den Fürther Wochenmarkt

23.12.2014, 06:00 Uhr
So könnte der Fürther Wochenmarkt einmal aussehen: Das Modell zeigt die Stände vor dem Bahnhof.

© Entwurf: Klaus Heller So könnte der Fürther Wochenmarkt einmal aussehen: Das Modell zeigt die Stände vor dem Bahnhof.

Ein halbes Jahr hat sich die Arbeitsgruppe „Stadtentwicklung“ des Vereins Gedanken gemacht. Treibende Kraft war der Diplom-Ingenieur Klaus Heller. Er ist selbst kein WsF-Mitglied, schätzt es nach eigenen Worten aber, dass dort jeder mitwirken darf, der möchte.

Das Ergebnis – ein Konzept namens „Centauren-Markt“, mit ausführlichen Informationen, Lageplänen und Visualisierungen – mutet ähnlich professionell an wie die Schnabuliermarkt-Pläne für die Adenaueranlage, die der Unternehmer Jochen Schreier im April vorgelegt hat. „Wir sehen unseren Vorschlag nicht als Gegenkonzept“, betont jedoch der WsF-Vorsitzende und Grünen-Stadtrat Kamran Salimi. „Es ist lediglich ein weiterer Vorschlag aus der Bürgerschaft.“

Zu sehr versteift

Nötig ist es ihm zufolge, weil sich die Standortdiskussion viel zu sehr auf die Adenaueranlage versteift habe. Alternativen seien völlig aus dem Blickfeld geraten. Laut Salimi hat der Verein zunächst mit der Fürther Freiheit geliebäugelt, verwarf den Gedanken aber wieder wegen der zahllosen Veranstaltungen, allen voran der zwölftägigen Kirchweih. Vorrang sollte schließlich haben, den „Wanderzirkus Wochenmarkt“ zu beenden – und das könne der Bahnhofplatz entschieden besser leisten.

Noch ein Vorschlag für den Fürther Wochenmarkt

© Entwurf: Klaus Heller

Dort ist der Markt seit 2012 zu finden. Das WsF-Konzept bringt nun aber ganz neue Gestaltungsideen ein, die ein paar Umbauten nötig machen würden. Grundgedanke ist, dass die Fläche um den Centauren-Brunnen nicht mit Ständen zugestellt wird. Dadurch bleibe die Mittelachse „Bahnhof-Brunnen-Gustav-Schickedanz-Straße“ frei, der Brunnen sei „wieder erlebbar“.

Im westlichen Teil des Bahnhofplatzes – in Richtung Post – sieht das Konzept den eigentlichen Wochenmarkt vor. Dazu müsste die tiefergelegte kleine Rasenfläche verschwinden und gepflastert werden, außerdem fielen einige kleinere Bäume im Mittelteil weg. Diese sollen aber nachgepflanzt werden und eine Allee in West-Ost-Richtung bilden, die „zum Flanieren einlädt“. Auf beiden Seiten dieser Baumreihe stünden Händler; Platz wäre für Tagesstände, feste Kioske, aber auch mobile Verkaufswagen.

Ein Anziehungspunkt für den Ostteil

Am Rand könnte ein kleiner Funktionsbau mit Blechwänden nicht nur Kühlräume beherbergen, sondern auch den zwangsläufig anfallenden Müll vor den Blicken der Passanten verbergen. Für den Ostteil des Platzes – hin zum Ärztehaus – bräuchte es nach Meinung des Vereins einen besonderen Anziehungspunkt, weil dort kaum Passanten unterwegs sind.

„Optimal“ würde sich ein „Delikatessen- und Schmankerlmarkt“ eignen, heißt es im Konzept – und weiter: „In den Gassen lassen sich beim Flanieren Delikatessen und Häppchen besorgen, die auf kleinen bestuhlten Freiflächen verzehrt werden können.“ Auch für diesen Teil des Marktes seien feste Stände denkbar. Sollte die Stadt mehr Geld in die Hand nehmen wollen, könne sie aber auch eine klassische Markthalle bauen.

Die Vorteile des Konzepts liegen für WsF auf der Hand: Der Centauren-Markt würde nicht nur den Markt selbst, sondern auch den Bahnhofplatz aufwerten. Die Adenaueranlage bliebe von „ökologischen Eingriffen verschont“, nicht zuletzt käme der Standort wegen der Passantenströme den Marktleuten entgegen.

Im Verein hofft man, dass im neuen Jahr „offen“ über alle Ideen diskutiert wird. Dazu zählen Schreiers Schnabuliermarkt ebenso wie der Markthallen-Vorschlag von Architekt Hornstein auf der kleinen Freiheit sowie das Konzept seines Kollegen Dürschinger für die große Freiheit – und jetzt auch der Centauren-Markt.

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