Noch mehr Möbelhäuser für die Stadt Fürth

14.11.2014, 16:00 Uhr
Noch mehr Möbelhäuser für die Stadt Fürth

© Foto: Horst Linke

Der „Möbel-Discounter mit Tiefpreis-Garantie“ (Eigenwerbung) der „Sconto“–Kette – auch sie gehört zum Höffner-Konzern – würde den gigantischen Komplex komplettieren, der am Frankenschnellweg zwischen Herboldshof und Steinach entstanden ist. Vorgesehen ist die Sconto-Filiale auf der noch freien Fläche, die sich südlich vom Höffner-Haus erstreckt und direkt ans Dorf Steinach angrenzt.

Dort, hinter dem eigens als Abgrenzung geschaffenen Wall, wird man die Kunde vom neuen Nachbarn naturgemäß mit wenig Begeisterung aufnehmen. Allerdings, das wäre dann die gute Nachricht, ist Sconto nur mit knapp 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche konzipiert – das ist fast die Hälfte weniger als der Bau- und Gartenmarkt, der hier eigentlich einmal entstehen sollte. Die gewonnene Fläche, so ist es zumindest im Gespräch, könnte nun ein Parkhaus mit drei Ebenen und 659 Stellplätzen neben dem Mitnahmemarkt einnehmen.

In den Augen des städtischen Wirtschaftsreferenten Horst Müller hätte Sconto einen weiteren Vorteil: Während der Baumarkt auf 5400 Quadratmetern seiner Fläche sogenannte innenstadtrelevante Ware – also alles, was eigentlich Läden im Zentrum vorbehalten bleiben sollte – angeboten hätte, werden es beim neuen Möbelhaus nach Müllers Worten nur 1150 sein.

In den Startlöchern

Auch der Höffner-Konzern hat damit seine Pläne geändert. Eigentlich sollte die Sconto-Kette, die derzeit 26 Filialen in Deutschland sowie zehn in Tschechien und Slowenien betreibt, in das frühere Höffner-Haus an der Seeackerstraße einziehen. Davon hat Höffner aber offenbar wieder Abstand genommen; seit kurzem wird das Altgebäude im Stadtteil Ronhof, wie berichtet, stattdessen als Unterkunft für Asylbewerber zur Verfügung gestellt.

Während das Sconto-Projekt zunächst noch von der mittelfränkischen Regierung landesplanerisch überprüft werden und danach ein Bebauungsplanverfahren der Stadt durchlaufen muss, steht ein anderer Möbelanbieter bereits in den Startlöchern: Neben Selgros und gegenüber Ikea ist das ehemalige Domizil der insolventen Baumarktkette Praktiker in den vergangenen Monaten umgebaut worden. Die Möbelkette Multipolster wird hier demnächst eine Dependance einrichten.

Das sächsische Unternehmen ist laut Eigenwerbung mit rund 40 Filialen „Deutschlands größter Spezialist für Polstermöbel“. Wie Wirtschaftsreferent Müller bereits im Mai versichert hat, werden in Fürth ausschließlich Möbel verkauft – „ohne jedes Randsortiment“ und deshalb mit „null Innenstadtrelevanz“.

Um den Handel in der City zu schonen, habe die Stadt „viele andere Anfragen“ für das seit Ende 2013 leerstehende Gebäude mit seinen 2600 Quadratmetern abgelehnt.

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