Nur abends ist es noch still in Fürths neuer Einkaufsstadt

26.4.2015, 10:00 Uhr
Nur abends ist es noch still in Fürths neuer Einkaufsstadt

Die Gänge zwischen den Regalen voller Lebensmittel sind großzügig bemessen. Reichlich Platz für jede Menge Kunden, die Einkaufswägen schieben, füllen, weiterschieben. Das große Gedränge stellt sich im E-Center für gewöhnlich am Wochenende ein und nach Büroschluss, wie Marktleiter Andreas Geißler berichtet. Doch auch wenn es montags bis freitags schon mal stillere Phasen gibt – aus seiner Sicht läuft „alles bestens, teilweise sogar besser als gedacht“. Wochen nach dem Start erweisen sich Obst- und Fischtheke als besondere Kundenmagnete. Frischer Fisch geht „weg wie warme Semmeln“, und zwar nicht nur Lachssteaks oder Seelachsfilets, sondern auch dekorative Hingucker wie Schwert- oder Papageienfisch.

Nach vielen Gesprächen mit den Geschäftsleuten bilanziert Fürths Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann für Hornschuch-Center und Neue Mitte: „Im Grunde sind alle sehr zufrieden. Wie man hört, ist auch wieder mehr junges Publikum in der Stadt unterwegs. Nur die Abendstunden werden noch wenig angenommen.“ Das E-Center, wo sich Berufstätige am Ende eines Arbeitstages mit Frischwaren eindecken, mag da die Ausnahme sein. In der Neuen Mitte bestätigt Katrin Trübger, Store-Leiterin von s.Oliver: „In den letzten ein, zwei Stunden vor Ladenschluss ist wenig los.“ Doch zeigt sie sich zufrieden. „Die Leute“, beobachtet sie, „kommen oft schubweise. Manchmal denkt man sich, wo sind sie denn? Da kommen plötzlich wieder welche herein.“

Hackbarth-Herrmann glaubt, „es muss noch ins Bewusstsein der Fürther sickern, dass man hier abends wieder einkaufen kann“. Doch gibt sie zu bedenken: „Es fehlt halt noch Teil zwei der Neuen Mitte.“ Als nächstes wird Anfang Juni die Modekette Desigual eröffnen. Auf der früheren Fiedler-Seite geht es voraussichtlich im September los, pünktlich zur Fürther Kirchweih. Noch im Sommer macht die Sparkasse eine „kleine Repräsentanz“ in der Neuen Mitte auf. Wo, neben der Fitness-Kette Hard Candy, bisher ein Friseurgeschäft untergebracht war, wird das Geldinstitut, so Sparkassen-Chef Hans Wölfel, wohl ab Juli mit einer SB-Geschäftsstelle und Geldautomaten vertreten sein.

Laut Hackbarth-Herrmann dürfte sich auch ein Stück weiter bald neues Leben regen. Für die verwaisten Räume von Zigarren Ebert und Feinkost Eilles gebe es Interessenten aus den Branchen Bekleidung, Accessoires und Parfümerie/Kosmetik. Für die letzte Lücke im Untergeschoss des Hornschuch-Centers kündigt die Innenstadtbeauftragte einen Anbieter von Sportartikeln an. Insgesamt sieht sie die Stadt „auf einem guten Weg“.

So beurteilt das auch C & A-Filialleiter Erich Hartung. Er schwärmt von der neuen 1 a-Lage seines Hauses, wo die Umsätze im Vergleich zu denen am alten Standort „jeden Tag besser sind“, von 2000 bis 3000 Kunden pro Tag und von seinem Eindruck, dass sich in der Stadt „neue Laufwege entwickeln“. C&A erlebt laut Hartung „wieder richtige Samstage“ und sucht aktuell Aushilfskräfte, um die Spitzen abzudecken.

 

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