Michaelis-Kärwa: "Wir werden ausgelassen feiern"

27.9.2016, 19:15 Uhr
Michaelis-Kärwa:

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Fürths Oberbürgermeister hatte da was klarzustellen: "Das hier ist eine Pressekonferenz für die Kirchweih und nicht für einen Sicherheitstag", betonte Thomas Jung beim Treffen mit den Medienvertretern, mit dem traditionell der Kärwa-Countdown eingeläutet wird. Trotzdem nahm das Thema Sicherheit breiten Raum ein – ohne dass die Journalisten nachzubohren brauchten.

Die Stadt hatte schon im Vorfeld angekündigt, ihr neues Sicherheitskonzept präsentieren zu wollen, das sie gemeinsam mit Polizei, Rotem Kreuz, Feuerwehr und den Schaustellern ausgetüftelt hat. "Da kommen wir nicht drumherum“, meinte der Rathauschef, "die Weltlage erzwingt das leider." Angesichts der Ereignisse der vergangenen Monate werde jedes "Millionenereignis" zwangsläufig zu einem "besonderen Sicherheitsereignis".

"Wir werden ausgelassen Kärwa feiern"

Das Rathaus reagiert mit verschärften Maßnahmen unter denen aber das Flair der Veranstaltung nicht leiden solle. Einen Zaun um die Innenstadt wird es ebenso wenig geben wie ein Rucksackverbot; stattdessen sollen Beamte dann und wann stichprobenartig Taschen kontrollieren. Mehr Polizisten und ein personell aufgestockter privater Ordnungsdienst sollen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

"Wir werden wie eh und je friedlich und ausgelassen feiern", fasste Jung zusammen, um dann zum angenehmeren Teil überzuleiten. Sollte das Wetter halbwegs passen, werden zur Michaelis-Kirchweih weit über eine Million Besucher erwartet. Das große Fest der Fürther wird wieder eine unverwechselbare Mischung bieten aus Buden und Fahrgeschäften, Markthändlern und Gastronomie – und das mitten in der Innenstadt.

Zwei Fahrgeschäfte sorgen für Aufmerksamkeit

Trotz mancher Veränderungen habe die Färdder Kärwa nie ihren Charme verloren, unterstrich Wirtschaftsreferent Horst Müller, der in diesem Jahr bereits zum 20. Mal in die Rolle des Kirchweihreferenten schlüpft. Mit Vorliebe verweist er darauf, dass man es erfolgreich verhindert habe, die Kärwa in einen Ballermann zu verwandeln. Ohne jeden Neid blickt er daher nach Erlangen mit seiner ebenfalls sehr beliebten Bergkirchweih. Anders als dort, wo das Bier in Strömen fließt, habe es in Fürth keine einzige „Alkoholleiche“ gegeben. Müller: "Ich wünsche mir, dass die Michaelis-Kirchweih so bleibt, wie sie ist. Ein Fest für die ganze Familie."

Unter den Fahrgeschäften dürfte das "Extrem" die meiste Aufmerksamkeit erregen. Ähnlich wie das "Freak" im vergangenen Jahr katapultiert es die Fahrgäste mit über 100 Sachen durch die Luft, und das in eine Höhe von rund 40 Metern.

Unter den Schaustellern sei die Stimmung gut, sagt Verbandschef Helmut Dölle. Die Krisen der Welt drückten keinesfalls aufs Gemüt. Er selbst freue sich schon auf das Musikfeuerwerk, das am Abend des Eröffnungstags in den Himmel steigen wird. "Das ist auch für mich immer was Besonderes." Für Menschen, die sich vegetarisch oder auch vegan ernähren, habe die Kärwa in diesem Jahr mehr denn je im Angebot. Neu ist diesmal ein "Flammlachs", über dem Feuer gegrillt.

Die Eröffnungsfeier beginnt am Samstag um 10.15 Uhr vor dem Stadttheater, Volker Heißmann moderiert, der Oberbürgermeister sticht das erste Fass an. Der Wettergott trägt einmal mehr weißgrün. Die Prognosen für den Auftakt klingen jedenfalls verheißungsvoll.

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