Oberasbach: Die Tür-auf-Tür-zu-Postfiliale

13.3.2018, 21:00 Uhr
Oberasbach: Die Tür-auf-Tür-zu-Postfiliale

© Archivfoto: Edgar Pfrogner

Nicht nur die Bürger ärgern sich, auch die Geschäftsleute rund um das Rathaus sehen die Entwicklung mit Sorge, gilt die Post doch als wichtiger Frequenzbringer, der Kunden für die Läden ins Stadtzentrum holt.

Die FN hatten bereits im Herbst vergangenen Jahres nachgehakt, als sich Leser in der Redaktion über das unzuverlässige Geschäftsgebaren beklagt hatten. Damals hatte eine Pressesprecherin der Postbank, letztere betreibt im Gebäude "Am Rathaus 6" ein Finanz-Center, von einem Ausfall mehrerer Mitarbeiter Anfang Oktober gesprochen. Man versuche, Engpässe und daraus resultierende Schließungen durch eine flexible Personalplanung zu vermeiden. Das gelinge aber nicht in allen Fällen.

Ähnliches hat die Bürgermeisterin in einem Gespräch erfahren. Dabei war auch, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, von überdurchschnittlichen Erkrankungszahlen in der Filiale die Rede.

Im Oberasbacher Rathaus vermutet man nun, dass der Personalstamm in den Filialen kräftig reduziert worden ist. Außerdem hegt man den Verdacht, dass die klassischen Post-Dienstleistungen im Portfolio der Postbank "nur noch eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen scheinen".

Jessica Hampel, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di, verweist darauf, dass die Postbank mit der Deutschen Post AG einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat, in ihren Filialen Postleistungen anzubieten, "daran müssen sie sich auch halten". Allerdings liege die Vermutung nahe, dass Briefe und Pakete für den Finanzdienstleister nicht mehr das große Thema seien.

Die Stadt befürchtet, dass künftig immer weniger Kunden, aufgrund der unsicheren Öffnungszeiten, die Filiale aufsuchen könnten und sich damit eine Abwärtsspirale in Gang setzt. Infolgedessen würde den umliegenden Geschäften zunehmend die Laufkundschaft fehlen. Deshalb sollte der Stadtrat einen Beschluss fassen, auf die Verantwortlichen der Postbank einzuwirken, die regulären Öffnungszeiten immer zu gewährleisten.

"Ich weiß nicht, was das bringen soll", sagte SPD-Fraktionssprecher Marco Maurer mit dem Hinweis, dass es sich bei der Postbank um ein privates Unternehmen handle. Die Frage sei berechtigt, meinte Norbert Schikora (Grüne). "Wir sitzen nicht am längeren Hebel." Aber es gehe darum, auch über die Öffentlichkeit Druck zu erzeugen.

Gernot Höflinger (CSU) sprach sich ebenfalls dafür aus, "auf die Misslage hinzuweisen". Das soll jetzt geschehen, dafür votierte der Stadtrat einstimmig.

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