Oberasbach: Dringende Bedürfnisse

2.3.2019, 09:00 Uhr
Oberasbach: Dringende Bedürfnisse

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Die Stühle reichten nicht ganz, es musste noch Nachschub her. Das freute die Bürgermeisterin. "Ich schließe daraus, dass Sie großes Interesse daran haben, was in ihrer Stadt passiert", sagte sie an die Adresse der rund 100 Bürger in der Aula der Grundschule Altenberg. Nachdem Birgit Huber sowohl einen Rückblick auf das vergangene als auch einen Ausblick auf das laufende Jahr mit dem Höhepunkt des Jubiläums zu 25 Jahre Stadterhebung gegeben hatte, legten die Besucher auch schon los.

Eine Anwohnerin lobte zwar die Öffnung von Einbahnstraßen für Radler in die entgegengesetzte Richtung. Vor ihrer Haustür in der Bruckwiesenstraße sei das aber mit Blick auf die letzten 150 bis 200 Meter vor der Einmündung in die Zirndorfer Straße gefährlich. Bergab kämen hier Kinder auf Skateboard, Roller oder Rad den Autofahrern entgegen. Die Situation sei aufgrund der Garagen und parkender Pkw unübersichtlich, zum Bremsen bleibe deshalb kaum Zeit.

Das Ordnungsamt will die Situation noch einmal gemeinsam mit der Polizei überprüfen und dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen.

Eine Anwohnerin aus dem Parkweg, als Berufspendlerin mit dem Rad nach Nürnberg unterwegs, beklagte die Situation in der Rothenburger Straße. Speziell die Engstelle in Altenberg Ost mit der Bushaltestelle, an der sich Rad- und Fußweg vorbeidrängeln – dazu kommt weiter unten die Ein- und Ausfahrt der Tankstelle – ist kritisch. "Das ist keine Freude", sagte sie und erntete dafür Zustimmung.

Die Bürgermeisterin verwies auf den geplanten Radschnellweg auf der Trasse der alten Bibertbahn. Wobei bis zu dessen Realisierung noch fünf bis sechs Jahre ins Land gehen dürften. Stadtbaumeister Peter Kleinlein, selbst begeisterter Radfahrer, sprach von einer Lösung, die unter der Fernabrücke durchführen soll. Allerdings sind dafür noch Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt notwendig.

Den Zustand der Straßen in der Stadt beklagte ein Bürger aus der Sonnenstraße. Nach jedem Winter seien mehr Frostaufbrüche festzustellen. Im Rahmen "unserer Möglichkeiten" würden die Straßen saniert, hieß es dazu seitens der Bauverwaltung.

Mehr Tempokontrollen in der Meißener Straße forderte ein Anlieger und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Gleich bei ihm um die Ecke sei die Situation an der Einmündung Oberasbacher/Rothenburger Straße unübersichtlich und gefährlich, eine Baustelle verschärfe die Situation. Da müsse beiderseits ein Halteverbot her. Die Situation in der Meißener Straße will das Rathaus in den Blick nehmen. Das zweite Anliegen werde sie an die Stadt Zirndorf weitergeben, meinte die Bürgermeisterin. Die Baustelle liege auf deren Gebiet.

Von einem "Schildbürgerstreich sprach ein Bürger mit Blick auf den neuen Rathausplatz. Tiefgarage, Mauer und Parkdeck – "Multifunktionsplatz" verbesserte die Bürgermeisterin schnell – gebe es da, nur keine öffentliche Toilette. Nicht jeder habe es so leicht wie die Stadträte, die bei ihren Treffen im Rathaus einem dringenden Bedürfnis im stillen Örtchen gleich neben dem Sitzungssaal nachgeben könnten. Besonders am Wochenende, wenn das Rathaus geschlossen und damit dort die Toiletten für Bürger nicht zugänglich seien, gestalte sich die Situation schwierig. Birgit Huber verwies auf den "riesigen Aufwand, den der Bau eines öffentlichen WCs bedeute. Der Unterhalt sei "eine große und teure Angelegenheit".

Aber war da nicht mal was? Wo ist denn die "nette Toilette" abgeblieben? hakte eine Bürgerin nach. 2012 hatte die Stadt die Aktion initiiert, bei der Restaurants und Geschäfte ihre WC-Anlagen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein kleiner grüner Aufkleber machte seinerzeit an den Betrieben und Läden auf den freundlichen Service aufmerksam. Doch anscheinend sind die alle nach und nach verschwunden. Die Bürgermeisterin will der Sache nun nachgehen lassen.

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