Oberasbach leistet sich ein bisschen was

24.11.2017, 16:00 Uhr
Die Stadt Oberasbach hat weitere Ausgaben von mehr als 500 000 Euro beschlossen.

© Pixabay Die Stadt Oberasbach hat weitere Ausgaben von mehr als 500 000 Euro beschlossen.

Der so genannte Ergebnishaushalt umfasst Ausgaben, wie beispielsweise Personalkosten für die städtischen Mitarbeiter, und Einnahmen, wie Steuern oder Gebühren. Bei der Gegenüberstellung sollten beide Posten ausgeglichen sein. Erst dann wirtschaftet die Kommune nachhaltig und nicht auf Kosten folgender Generationen. Im Fall von Oberasbach ergab sich ein Minus, das vor Beginn der Sitzung bei rund 746 000 Euro lag, danach waren es knapp 100 000 Euro mehr.

Warum die halbe Million sich nur zu etwa einem Fünftel bemerkbar macht, ist folgendem Sachverhalt geschuldet: Beschlossen haben die Stadträte zum einen Investitionen. Dazu zählen unter anderem die Dachsanierungen bei den Gewerberäumen und der Wohnung bei der Aussegnungshalle (168000 Euro). Diese Maßnahme wird über 40 Jahre abgeschrieben und belastet den Etat per anno deshalb nur mit einem Vierzigstel der Gesamtsumme. Allerdings erst nachdem das Projekt abgeschlossen ist und alle Rechnungen bezahlt sind. Ein weiteres Beispiel dafür ist der D-Platz im Hans-Reif-Sportzentrum. Dieser muss der neuen Dreifach-Turnhalle weichen und wird an anderer Stelle komplett neu angelegt. Insgesamt soll das rund eine Million Euro kosten. Wobei da der Kunstrasen noch nicht eingepreist ist, den Peter Heinl (SPD) anregte. Die Verwaltung soll nun die Mehrkosten im Vergleich zu normalem Rasen ermitteln. Einsteigen will die Stadt auch in den Sozialen Wohnungsbau: 80 000 Euro bewilligten die Stadträte für Pläne auf einem kommunalen Grundstück an der Plauener Straße.

Zum anderen gibt es die so genannten "konsumtiven Maßnahmen". Dabei, das erläutert Kämmerer Alwin Schmiedl auf FN-Nachfrage, "entsteht kein neuer Vermögensgegenstand". Praktisches Beispiel: die Umrüstung der Flutlichtanlagen am Hans-Reif-Sportzentrum auf LED-Lampen. 96 000 Euro wird die Modernisierung kosten, eine Summe, die sich komplett im Haushalt 2018 bemerkbar macht. Gleiches gilt für die einmalige Budgeterhöhung des Kulturamtes um 11 500 Euro. Dafür soll der Stadtlauf mit einem neuen Konzept aufgepeppt, der "Moonlight-Trempelmarkt" wiederholt und eine große Einweihungs-Sause im Sommer für den "Platz für alle" vor dem Rathaus organisiert werden.

Im Haushalt der Stadt stehen zum momentanen Zeitpunkt Einnahmen von 33,25 Millionen Euro Ausgaben in Höhe von 34,1 Millionen gegenüber. Unter dem Strich bedeutet das besagtes Minus von 842 000 Euro. Das stellt aber lediglich eine Momentaufnahme dar. Der Kämmerer muss noch abwarten, wie sich die Steuereinnahmen entwickeln, welche Summe der Freistaat bei den Schlüsselzuweisungen überweist und wie hoch die Kreisumlage für die Stadt ausfällt. Alles in allem wird Schmiedl deshalb erst Ende Dezember/Anfang Januar wissen, ob die Entwicklung wieder so sein wird, wie in den vergangenen Jahren, als sich das Minus jeweils in Wohlgefallen auflöste.

Bei den Investitionen klafft aktuell eine Finanzierungslücke von knapp sechs Millionen Euro. Diese muss aber nur komplett gestopft werden, wenn die Kommune alle beschlossenen Investitionen auch durchzieht. Und noch hat Oberasbach Reserven auf dem Konto. Zum 17. Oktober beliefen sich diese "liquiden Mittel", so der Fachbegriff, auf fast 5,4 Millionen Euro. Entscheidend ist aber der Stand zum 31. Dezember 2017. Erst dann, so der Kämmerer, stehe fest, "wie hoch die Kreditaufnahme auf dem Papier sein wird".

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