Fränkischer Filmemacher Tobias Rosen für Oscar nominiert

23.1.2018, 16:00 Uhr
Fränkischer Filmemacher Tobias Rosen für Oscar nominiert

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Um kurz vor 15 Uhr deutscher Zeit war Tobias Rosens Glück perfekt. Da fielen in Los Angeles die zwei entscheidenden Worte, auf YouTube konnten Fans live mit dabei sein: "Watu Wote". Bei der 90. Verleihung der Academy Awards wird der Film tatsächlich mitmischen. "Das ist einfach nur toll", lautete der erste Kommentar des hörbar völlig begeisterten Filmemachers aus Germany.

Nachdem Rosen schon im Vorjahr mit "Watu Wote", seiner Abschlussarbeit an der Hamburg Media School, den Studenten-Oscar gewann, darf er nun auf den "richtigen" Goldjungen hoffen. Der 34-Jährige, der in Hamburg lebt, aber in Oberasbach aufwuchs und dort das Bonhoeffer-Gymnasium besuchte, verfolgte das Nominierungs-Procedere mit einem Teil der Filmcrew in Nairobi, wo "Watu Wote" am Dienstagabend Kenia-Premiere hatte.

"Ein großartiger Weg geht zu Ende, der vor eineinhalb Jahren begonnen hat", äußert Rosen gegenüber den FN. Seine ersten Gedanken nach den erlösenden Worten von L.A. gingen zu seiner Familie, "die mich in jeder Hinsicht unglaublich unterstützt hat".

Namentlich nominiert für den Film sind Produzent Rosen und Regisseurin Katja Benrath — macht also mindestens zwei Plätze im Dolby Theatre von Los Angeles, wo Comedian Jimmy Kimmel durch den aufregenden Abend führen wird. Rosen: "Ich muss mich erstmal erkundigen, wer sonst noch mitfahren darf. Der Film war eine großartige Teamarbeit, und ich kann nur hoffen, dass wir möglichst viele aus der Crew mitnehmen können."

Fränkischer Filmemacher Tobias Rosen für Oscar nominiert

© Foto: Mwangi M. Eric

L.A. kennt er bereits von einem zehntägigen Aufenthalt während der Studentenoscar-Verleihung 2017. "Aber welches Lokal wir im März stürmen werden, weiß ich noch nicht", so Rosen lachend. "Ich hoffe vor allem auf interessante Party-Einladungen."

"Watu Wote – All of us" ist ein 23-minütiger deutsch-kenianischer Kurzfilm über Terror und Mitmenschlichkeit. Es handelt sich um eine wahre Geschichte, die sich 2015 an der Grenze zwischen Kenia und Somalia zutrug. Im Zentrum des Geschehens steht eine allein reisende Christin, deren Reisebus auf dem Weg ins kenianische Heimatdorf von islamistischen Terroristen überfallen wird.

Nach neun Mitbewerbern auf der sogenannten Shortlist, auf die er es im Dezember schaffte, muss "Watu Wote" nun noch vier Konkurrenten hinter sich lassen. Danach wäre die Bahn frei Richtung Mikro, Rednerpult und Rest der (Film-)Welt. "Ich freue mich unglaublich auf diese Spannung. Ich denke, das ist etwas ganz Einmaliges."

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