Oberasbach: Volksliedersingen mit Demenzkranken im BIT

2.7.2017, 09:00 Uhr
Oberasbach: Volksliedersingen mit Demenzkranken im BIT

© Nina Daebel

Egal ob Jung oder Alt, ob an Demenz erkrankt oder Angehöriger, willkommen war an diesem Nachmittag jeder. Was auch an der herzlichen Art der Gestalterinnen der Veranstaltung, Agnes Hahn-Pautz und Traudl Fassel, lag. So war auch die Teilnehmerzahl des erstmals stattfindenden Singkreises mit 16 Personen ganz ordentlich. Dabei hatte Quartiersmanagerin Renate Schwarz zuvor noch befürchtet, dass möglicherweise kaum einer vorbeischauen würde.

Für viele Angehörige von Demenzkranken ist Schwarz in Oberasbach die erste Anlaufstelle. Und sie kennt deren Probleme, denn sie war als Krankenschwester im ambulanten Pflegedienst der Diakonie tätig und hat eine gerontopsychiatrische Weiterbildung absolviert. Dass der Arbeitskreis demenzfreundliche Kommune sich sehr engagiert und über die Krankheit aufklärt, begrüßt sie sehr.

Das Singen sei ein weiteres Angebot zur Integration von Demenzkranken. Denn auch das seien letztlich ganz normale Menschen, nur eben mit kognitiven Einschränkungen. Ob unter den Teilnehmern des Lieder-Nachmittags überhaupt jemand an Demenz leidet, war indes kein Thema. Im Mittelpunkt stand einzig der Spaß. Agnes Hahn-Pautz ließ sich auch nicht beirren, weil der eine oder die andere fest davon überzeugt war, nicht singen zu können: "Es gibt nur richtige Töne. Der Rest ist Kreativität."

Gestartet wurde mit dem Kanon "Froh zu sein, bedarf es wenig". Und dann folgte ein Wanderlied aufs nächste. Schließlich sei der Frühsommer ideal zum Wandern, hieß es. Und was braucht man dafür? Genau: einen Rucksack. Und was packt man in den hinein? "Frohsinn", sagte Hahn-Pautz und schon folgten von den Teilnehmern weitere Vorschläge, wie schönes Wetter und schöne Landschaften, den Gipfel und einen Regenmantel.

Später verteilte die Gesangspädagogin Wanderstöcke, mit denen der Rhythmus vorgegeben wurde, und dann wurde ein Lied mit ungebrochener Leidenschaft geradezu geschmettert: "Das Wandern ist des Müllers Lust".

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