Oberasbach will mehr Strom aus der Säule

30.5.2017, 06:00 Uhr
Oberasbach will mehr Strom aus der Säule

© Schönfeld

Der Ladeverbund Franken+, in dem sich unter anderem mehrere Stadtwerke aus der Region zusammengeschlossen haben, will die Anzahl der Stromtankstellen voranbringen, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Wichtig sei ein einfaches und kundenfreundliches Zugangssystem, erläuterte Markus Rützel, Geschäftsführer der solid GmbH, im Oberasbacher Stadtrat. Derzeit läuft ein Pilotprojekt mit Ladesäulen in Forchheim, Erlangen und Rückersdorf. Hier schließt der Nutzer sein Fahrzeug an die Ladesäule an, schickt eine SMS mit der Ladepunktkennung an die Nummer 84 11 22. Nachdem die Batterie gefüllt ist, erhält er eine weitere Nachricht, die Rechnung. Berappt wird per Travipay-App.

100 Ladesäulen gibt es bisher in der Region, weitere 100 sollen dazukommen. In Oberasbach – die Stadt ist ebenfalls beim Ladeverbund dabei – steht eine Stromtankstelle am Netto-Parkplatz beim Rathaus. Noch zapfen die Kunden kostenlos, das wird sich aber ab Herbst ändern. Heuer sollen außerdem zwei weitere an der Friedhofstraße in Unterasbach und an der Oberasbacher Straße, am Parkplatz vor dem Spielplatz, dazukommen. Die Kosten: 25 000 Euro, wobei voraussichtlich 50 Prozent dieser Summe über ein Förderprogramm abgedeckt werden.

Oberasbach will mehr Strom aus der Säule

© F.: Ehm

Im Stadtrat gab es durchaus kritische Stimmen: Für die Kommune seien das Infrastrukturkosten, die sich nicht rentierten, sagte Bürgermeisterin Birgit Huber, "denn den Strom verkauft die N-Ergie". Auch Thomas Peter (FDP/FOB) sah keinen "großen Anreiz". Marco Maurer (SPD) plädierte dagegen für "die Investition in die Zukunft". In gleiche Kerbe hieb Norbert Schikora (Grüne): "Wir wollen die Umstellung auf E-Mobilität, dafür müssen wir den ersten Schritt tun."

Auch die Frage nach dem Preis für eine Kilowattstunde wurde gestellt: Im Vergleich zu Benzin und Diesel liege man schon immer niedriger, sagte Rützel. Von einer Kostendeckung sei man "weit weg".

Diskutiert wurde noch über die Standorte. Während der am Friedhof auch wegen der Nähe zur Diakoniestation, die mit E-Mobilen unterwegs ist, unstrittig war, traf das auf die geplante Säule an der Oberasbacher Straße nicht zu. Die Befürchtung: zu wenig Zuspruch.

Was denn mit den Park+Ride-Plätzen an den S-Bahnhaltepunkten sei? Das wollte CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck wissen. Der Stadtrat habe es seinerzeit abgelehnt, dort E-Ladesäulen vorzusehen, erinnerte Stadtbaumeister Peter Kleinlein. Der Zug ist abgefahren, denn: "Jetzt sind sie gebaut". Die Entscheidung für die besagten zwei Standorte fiel dann einstimmig.

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