Oberasbach zapft Sonne an

13.4.2018, 13:00 Uhr
Oberasbach zapft Sonne an

© Archivfoto: Thomas Scherer

Denn die Erläuterungen von Diplom-Ingenieur Björn Hemmann machten deutlich: Die Kommunalpolitiker, aber auch die Stadtverwaltung müssen noch eine ganze Reihe an Überlegungen anstellen. Die Materie ist kompliziert und zwar allein schon deswegen, wenn es darum geht, welche Beteiligungsmodelle zum Tragen kommen sollen. Das heißt: Wer errichtet die Anlagen, wer betreibt und nutzt sie? Nur einen konkreten Beschluss fällte der Bauausschuss deshalb: Auf dem Dach der Aussegnungshalle am Unterasbacher Friedhof wird eine PV-Anlage installiert. In diesem Fall wird die Stadt als Investor, Betreiber und Nutzer auftreten und damit das gesamte wirtschaftliche Risiko tragen. Das ergibt Sinn, weil der Großteil des selbst produzierten Stroms von der im Gebäude befindlichen Kühlanlage verbraucht wird. Entstehende Überschüsse sollen ins Netz eingespeist werden.

Investor saniert das Dach

Bei anderen Gebäuden, etwa der Pestalozzi-Schule oder der Jahn-Turnhalle, gestaltet sich die Sache schwieriger. Das Problem beginnt schon mit den Dächern der beiden Gebäude, die sanierungsbedürftig sind. Eine Überlegung wäre, die Flächen einem Investor zur Verfügung zu stellen, der die Dächer saniert, darauf eine Anlage baut und diese betreibt.

Eine Lösung, mit der das Bauamt zumindest bei der Pestalozzi-Schule liebäugelt. Dagegen protestierte jedoch Lothar Schmitt. Der CSU-Mann fürchtete mangelnde Qualität. Wenn das Dach dann nach einigen Jahren Probleme mache, müsse teuer nachgebessert werden. "Dann sind wir die Dummen."

Generell gilt bei allen Modellen: Je mehr Dinge – sei es Investition, Betrieb oder beides – die Stadt an Dritte abgibt, desto mehr sinkt zwar das finanzielle Risiko, aber eben auch die wirtschaftliche Rendite.

Tenor bei den Stadträten war: Bevor man sich für ein Modell entscheide, brauche es mehr Zahlen. So verwies Peter Heinl (SPD) auf den kommunalen Bauhof, dessen Anlage zuletzt 30 000 Euro im Jahr eingebracht habe, bei der Feuerwehr seien es 10 000 Euro gewesen. Was er aber nicht wisse: "Haben wir damit etwas verdient? Und was hat uns das Ganze gekostet?" Entsprechende Zahlen soll die Verwaltung nun liefern. Dann wollen die Stadträte Überlegungen für das weitere Vorgehen anstellen.

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