Oberasbacher Fotografin beeindruckt mit ihren Porträts

1.12.2015, 11:00 Uhr
Oberasbacher Fotografin beeindruckt mit ihren Porträts

© Foto: Armin Leberzammer

„Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt die 33-jährige Marincic zu ihrem Erfolg. Beim Wettbewerb International Photographic Qualifications (IPQ) wurden 15 ihrer Porträt-Aufnahmen bewertet. Beworben hatte sie sich ursprünglich nur für die erste von drei Bewertungsebenen (Levels). Dass sie gerade mit Bildern von Menschen bei der vierköpfigen Fachjury punkten konnte, wundert dagegen nicht. Hat sich die gebürtige Fürtherin seit der Eröffnung ihres eigenen Studios doch in erster Linie auf kreative und ansprechende Porträts und Hochzeitsbilder spezialisiert.

Besonders gerne macht sie zudem Aufnahmen von Kindern und Babys. „Nur in den seltensten Fällen gelingt es mir nicht, ein Kind zum Lachen zu bringen“, erzählt die zweifache Mutter. Sie versucht dabei, ihr Ziel mit allerlei Tricks zu erreichen: „Seifenblasen, Rasseln, Gummibärchen.“ Außerdem besucht sie ihre Kunden gerne zu Hause, denn dort sei es einfach leichter ein Kind entspannt zu fotografieren als in ihrem Studio.

Ihr Equipment hat sie in den vergangenen Jahren stetig erweitert. „Eigentlich hab ich immer, wenn Geld übrig war, etwas in meine Ausstattung gesteckt“, berichtet Nicole Marincic. Unterstützt wird sie von einer weiteren Fotografin, die ihr Aufgaben wie die Bildbearbeitung abnimmt, sowie von einer Visagistin.

Emotionen sind wichtig

„Verspielt bin ich nicht“, antwortet Marincic auf die Frage nach ihrem Stil und sucht angestrengt nach den richtigen Worten. Authentisch solle der Mensch wirken. Die Devise heißt deshalb: „weniger ist mehr.“ Bei der Arbeit sei sie eher eine emotionale Fotografin, technische Perfektion komme erst an zweiter Stelle. „Ein Bild, auf dem der Kunde besonders gut schaut und vergisst, dass ich da bin, ist mir lieber, selbst wenn in dem Moment das Licht vielleicht nicht so optimal war.“

Der Erfolg bei dem vom Bund professioneller Portraitfotografen (bpp) ausgerichteten Wettbewerb ist für Marincic kein Wert an sich, so sehr sie sich auch darüber freuen mag. „Die Kritik und die Verbesserungsvorschläge der Jury haben mir unheimlich viel gebracht“, erzählt sie, „ich habe gemerkt, dass ich an Grenzen gehen kann, wenn ich noch einmal mehr aus einem Motiv herausholen will.“

Dazu erhielt sie praktische Tipps, etwa zu Kopf- oder Handhaltung ihrer Kunden. Solche Hinweise seien besonders wertvoll, gerade für sie, die im Alltag ohne direkten Fotografenkollegen arbeitet.

Auch und gerade als Einzelkämpfer dürfe man in ihrem Beruf nicht stehen bleiben, sagt Marincic, „denn die Fotografie entwickelt sich ja ständig weiter.“ Dass sie damit Schritt hält, haben ihr die Jurymitglieder mit dem Erfolg bei dem jährlich ausgetragenen Wettbewerb nun bestätigt.

Ab sofort darf sich Nicole Marincic International Photographer of High Quality (HQbpp) nennen. Höchste Qualität also ist ihr Maßstab.

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