Oberasbacher Heimatmuseum: Eisenschuhe passen

7.5.2015, 06:00 Uhr
Oberasbacher Heimatmuseum: Eisenschuhe passen

© Foto: Scherer

Der kunstvolle Umgang mit Hammer und Amboss, dem über 800 Grad heißen Stahl und nicht zuletzt das Feingefühl für die Befindlichkeit des Pferdes liegen dem kräftigen Oberasbacher im Blut. Denn schon Urgroßvater, Großvater und Vater waren bekannte Hufschmiede.

Nun erklärte Hermann zusammen mit den beiden Reitern des elfjährigen Wallachs Santorio, Carola Siwek-Vogl und Günter Mages, auf was es beim Beschlagen alles ankommt. Geduldig ließ derweil der Brandenburger Braune – so die genaue Herkunftsbezeichnung des stattlichen Pferdes – das Prozedere vom Entfernen der alten, abgetragenen Eisen, die eigentlich aus einer Stahl-Mangan-Legierung bestehen, das gekonnte Zurechtschneiden des Hufhorns über das dampfende und zischende Anpassen der „neuen Schuhe“, bis hin zum Fixieren derselbigen mit Eisennägeln über sich ergehen.

Rund zwei Stunden musste Santorio warten, bis er mit neuen Hufeisen das für die rund sechzig Interessierten abgesperrte Areal auf dem „Hübler Hof“ wieder verlassen konnte. „Wie oft wird denn ein neuer Beschlag fällig?“, lautete eine Frage aus der Runde. „Na ja, je nach Untergrund alle sechs bis acht Wochen“, antwortete Hermann. Erstaunen in der Runde.

Dann gibt es also doch noch eine Chance für das uralte Handwerk? Schon, erläuterte der stämmige Schmied mit der ledergeschützten Hose. Er selbst hatte auf Anraten seines Vaters erst Elektriker gelernt und später den Hufschmied draufgesattelt. Organisator Gruber freute sich über den regen Zuspruch zu der Aktion, die im Rahmen des Themenjahres „Rund ums Pferd“ stattfand.

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