Oberasbacher Landwirt setzt bei Erdbeer-Anbau auf Hummeln

13.5.2016, 21:00 Uhr
Oberasbacher Landwirt setzt bei Erdbeer-Anbau auf Hummeln

© Foto: Scherer

Die Hummeln machen es: Ohne die pelzigen Helfer könnten auf dem Peter-Hof in Oberasbach nicht seit gut zwei Wochen schmackhafte und zuckersüße Erdbeeren unter dem Motto „Original regional“ verkauft werden. Bereits seit zwei Jahren experimentiert der studierte Agraringenieur Johann Peter mit den Erdhummeln der Gattung „Bombus terrestris“, die in jedem der drei riesigen Gewächshäuser nahe Leichendorf ihren Dienst tun und heimischer Herkunft sind.

„Hummeln sind viel anspruchsloser als Bienen und sehr kälteresistent“, sagt Peter. Schon seit Anfang März fliegen sie von Erdbeerpflanze zu Erdbeerpflanze und verteilen dabei die Pollen aus ihrem Pelz. Die mit Bodenfolie und Tröpfchenbewässerung ausgestatteten Pflanzhügel sind dabei ideal, damit die anspruchsvollen Erdbeeren gut gedeihen.

Fast schon Bio-Standard

„Faule Früchte kennen wir so gut wie keine“, sagt Peter, denn weil direkt in der Erde bewässert wird und die Blätter in dem Gewächshaus niemals nass werden, haben auch Schimmelpilze keine Chance. Der experimentierfreudige Landwirt verzichtet überdies auf jegliche Art von Pflanzenschutz. Zwischen den Reihen wuchert denn auch munter das Unkraut.

Integrierter Anbau wird diese Methode genannt, die schon fast an den Bio-Standard heranreicht. Rund 6000 Pflanzen werden pro Gewächshaus angepflanzt und von etwa 400 Hummeln bestäubt. „Die Erträge sind gut, zumal wir keinen Ausfall durch späte Nachtfröste haben“, berichtet Peter.

Bewässert wird mit gereinigtem und gefiltertem Wasser aus der nahen Bibert, die an den Feldern in Leichendorf vorbeifließt. Die Erträge von bis zu drei Kilogramm sprechen für sich. Zwar kann im Idealfall auch eine Freilandkultur mit diesen Zahlen aufwarten, es darf aber weder Nachtfrost, Hagel oder Trockenheit dazwischen kommen.

Damit die Prachtexemplare am Ende auch entsprechend fachgerecht geerntet werden, schult Johann Peter seine Mitarbeiter umfassend. „Nur wenn der Stiel noch dran ist, wurde tatsächlich einzeln mit der Hand gepflückt“, verrät er.

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