Oberasbachs Haushalt bereitet Freude

29.12.2016, 15:00 Uhr
Oberasbachs Haushalt bereitet Freude

© Athina Tsimplostefanaki

Es sind Zahlen, die besser kaum sein könnten: Mit über 600 000 Euro mehr kann Schmiedl im Vergleich zu heuer bei der Einkommenssteuerbeteiligung rechnen, ein Plus von 400 000 Euro sind es bei der zuletzt schwächelnden Gewerbesteuer. Und dann kam auch noch die frohe Kunde aus München: Bei den Schlüsselzuweisungen, mit denen der Freistaat Städte und Gemeinden im Zuge des kommunalen Finanzausgleichs unterstützt, sind es auch noch einmal 184 000 Euro mehr geworden als 2016.

Mehr Geld für den Landkreis

Da lässt es sich leicht verschmerzen, dass die Stadt aufgrund der sprudelnden Einnahmequellen 2017 bei der Kreisumlage 407 000 Euro mehr überweisen muss. Das Landratsamt hatte, wie berichtet, angekündigt, den Hebesatz unverändert zu lassen. Letztlich entscheidet darüber allerdings der Kreistag im Januar.

325 000 Euro, so viele Schulden hat die Stadt zum Jahresende; das heißt, umgelegt auf die Einwohner steht jeder Oberasbacher mit 19 Euro in der Kreide. Nach der Verabschiedung des Haushalts 2016 vor fast einem Jahr hätte sich die Situation eigentlich ganz anders darstellen müssen: Drei Millionen Euro an zinsgünstigen Darlehen wollte die Kommune nämlich seinerzeit aufnehmen, so hatte es der Stadtrat beschlossen. Die Pro-Kopf-Verschuldung wäre dadurch zum 31. Dezember 2016 auf 135 Euro hoch geschnellt.

Warum es nicht so gekommen ist? Man habe die Kredite nicht gebraucht, sagt der Kämmerer im Gespräch mit unserer Redaktion. Ursprünglich war vorgesehen, damit die energetische Sanierung kommunaler Gebäude zu stemmen. Doch beim mit 285 000 Euro veranschlagten Feuerwehrhaus Altenberg konnte nicht die gesamte Maßnahme, etwa der Anbau, mit untergebracht werden, sondern nur der energetische Anteil. Die Kindertagesstätte Storchennest (530 000 Euro) wurde auf 2017 geschoben, und beim Hans-Reif-Sportzentrum (2 Millionen) ist noch nicht klar, was passieren soll. Die Aussegnungshalle am Friedhof will man in den nächsten zwölf Monaten zwar angehen, jedoch ist der Architekt aktuell damit beschäftigt, den energetischen Kostenanteil zu berechnen.

Zusammengeschmolzen sind im Vergleich zum Vorjahr die so genannten „liquiden Mittel“, also die Summe, die Oberasbach „auf dem Girokonto hat“, wie Schmiedl es unlängst im Stadtrat formulierte. Waren das zum 31. Dezember 2015 noch 12 Millionen Euro, so hat sich der Betrag nun halbiert.

Rechnungen beglichen

Man habe eine Million Euro Schulden getilgt und zudem laufende Rechnungen bei großen Baumaßnahmen – unter anderem für die Unterführung beim S-Bahnhalt Oberasbach oder die städtische Tiefgarage – beglichen, erläutert Schmiedl.

Teils laufen die Projekte noch, neue – wie der „Platz für alle“ – kommen hinzu. Stolze 17,85 Millionen Euro beträgt demnach das Investitionsvolumen für 2017. Abzüglich der liquiden Mittel bräuchte die Stadt also Kredite im Volumen von 11 Millionen Euro: „Wenn alles so kommt wie geplant“, schränkt Alwin Schmiedl ein. In der Vergangenheit war das aber so gut wie nie der Fall. Schlaflose Nächte dürfte Oberasbachs Kämmerer deswegen also nicht haben.

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