Obermichelbach: Politikverdrossenheit, nein danke

26.1.2019, 14:00 Uhr
Obermichelbach: Politikverdrossenheit, nein danke

© Foto: Daebel

"Es gibt immer mehr Individualisten, die nur noch ihre Rechte kennen, aber nicht mehr ihre Pflichten", sagte Jäger vor rund hundert geladenen Gästen in der Bürgerhalle, darunter Neu- und Jungbürger, Vertreter der Vereine und Kirchen, der Politik und Kultur. Sie alle bat er, im Mai zur Europawahl zu gehen, denn: Europa dürfe nicht wieder "in alle Einzelteile" zerfallen, es sei "der beste Garant für Frieden und Freiheit". Jeder Einzelne könne und müsse mit seiner Stimme dazu beitragen, das Gute zu bewahren und zu verteidigen. Deshalb hofft Jäger auf eine hohe Wahlbeteiligung in Obermichelbach.

Mit Blick auf die Kommunalwahlen im März 2020 kündigte der Rathauschef an, nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Um seine Nachfolge macht er sich keine Sorgen. "Es werden geeignete Bewerber zur Wahl stehen", betonte er. Dasselbe gelte für die Mandate im Gemeinderat und für den Kreistag.

Ein Dank galt den ehrenamtlich Engagierten in den politischen Vereinen, den Ortsverbänden der Parteien und den Wählergruppen. "Ohne solche Menschen, die sich in Kommunen und Parlamenten für die Interessen anderer einsetzen, wären unsere Gemeinde und unser ganzes Staatswesen nicht möglich", sagte Jäger und appellierte, sich für Politik zu interessieren, auch in der eigenen Gemeinde.

Blick nach vorne

Gleichzeitig forderte er dazu auf, die gewählten Vertreter in der Kommunalpolitik zu respektieren und zu unterstützen. "Oder kandidieren Sie selbst bei der nächsten Wahl, um ihre Bereitschaft anzubieten, Verantwortung zu übernehmen." Auf einen Jahresrückblick verzichtete Jäger. Stattdessen richtete er den Blick nach vorne. Ihm zufolge gibt es allen Grund, "froh und optimistisch" in das Jahr 2019 zu gehen. Wie schon im vergangenen Jahr warnte der Rathauschef davor, die sozialen Medien denen zu überlassen, "die am lautesten schreien". Man müsse achtsam damit umgehen und bei Bedarf müsse die schweigende Mehrheit klar stellen, "welche Politik gemacht werden soll und was man von den Verantwortlichen erwartet".

Musikalisch unterhalten wurden die Gäste von Instrumentalisten der Musikschule des Landkreises Fürth. Lukas Ott spielte unter anderem die "Invention Nr. 1" von Johann Sebastian Bach, gefolgt von Jana Ammon mit der "Mondscheinsonate" von Ludwig van Beethoven. Leon Herklotz begeisterte mit einem Stück aus dem Film "Forrest Gump". Neu war hingegen, dass im Rahmen des Empfangs ein Künstler seine Werke zeigt. Herbert Jäger konnte die seit langem in Obermichelbach beheimatete Gisela Glück begrüßen, die einen Querschnitt ihrer Arbeiten präsentierte.

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