Ohne Bautrupp läuft bei Langenzenns Luther nichts

9.7.2017, 09:00 Uhr
Ohne Bautrupp läuft bei Langenzenns Luther nichts

© Foto: Sabine Rempe

Der wütende Mönch, der vor 500 Jahren den Ablasshandel anprangerte, griff nicht zum Hammer – auch wenn sich die Geschichte von den Thesen am Kirchenportal noch so schön erzählen lässt. Beim Jubiläums-Schauspiel in Langenzenn würde freilich nichts ohne fleißige Handwerker laufen, die für "Luther" die Uhr zurückdrehten und eine Ausstattung schufen, die die Zeit zu Anfang des 16. Jahrhunderts widerspiegelt.

Und dazu gehören nun auch ein Pranger und Marktstände, die die Atmosphäre jener Tage heraufbeschwören. Gut zwanzig Mitglieder hat das Bauteam, das ans Werk ging, um der eindrucksvollen Riesen-Produktion – einem Gemeinschaftsprojekt der Hans-Sachs-Spielgruppe und der Klosterhofspiele – den perfekten Rahmen zu geben.

Gestaltet nach den Ideen von Bühnenbildnerin Johanna Deffner wurden drei Spielorte – die freilich jeder schon für sich selbst für unnachahmliches Flair sorgen. Bespielt werden schließlich ein jahrhundertealtes Gotteshaus und ein Hof, der von einem stimmungsvollen Kreuzgang umschlossen wird. Zu denen, die fleißig Hand anlegten, zählen zum Beispiel Klaus Gebhardt (75), Günter Ebersberger (77) oder Josef Erhart (74).

Wünsche wurden natürlich berücksichtigt. "Der Stand für den Met-Verkauf am Markt war zunächst zu klein, da konnte sich niemand drin bewegen. Jetzt ist er gut 50 Zentimeter breiter", verrät Erhart.

In der Doppelrolle

Bei der Bautruppe gibt es eine ganze Reihe von Doppelrollen. Da wird nämlich nicht nur gewerkt, sondern auch mitgespielt. Klaus Roscher, der die Produktionsleitung in der Hand hat und auch Baubeauftragter ist, heizt dem Volk als Ablassprediger Tetzel ein. Marion Ströbel, die zunächst im Arbeitsoverall die Bühne angestrichen hat, steht jetzt als Theologe Spalatin darauf. Eine Hosenrolle mit viel Text.

Werner Pohl, auch er spielt mit, hat gar ein komplettes Schiff beigesteuert. Konstruiert hat er es vor drei Jahren für die "Klostermäuse", die Kindertheatertruppe ließ damals "Peter Pan" und Käpt’n Hook Abenteuer darauf bestehen. Mittlerweile glänzt der flotte Schoner mit einem neuen Anstrich und ist als "Narrenschiff" im Einsatz . . .

ZDie Vorstellung für das Mega-Spektakel in Langenzenn sind zwar mittlerweile ausverkauft, aber es gibt unter Umständen die Chance, eine Karte zu bekommen, die reserviert, aber nicht benötigt wurde. Informationen dazu gibt es unter Telefon (0 91 01) 9 05 25 83 oder über Reservierungen per E-Mail unter vorverkauf@hans-sachs-spiele.de

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