Onlineprinters zieht es in die Uferstadt

18.11.2018, 21:00 Uhr
Onlineprinters zieht es in die Uferstadt

© Foto: Leberzammer

"Wir haben schon lange das Ziel, unsere E-Commerce-Bereiche in einem größeren Gebäude zu vereinen, um so die Zusammenarbeit verbessern und weiter wachsen zu können", berichtet Geschäftsführer Michael Fries. Neben der Geschäftsführung wurden unter anderem Marketing, Controlling und Teile der IT in die Kleeblattstadt verlegt. Den Weg ins Zentrum der Metropolregion habe man gesucht, weil hier leichter die benötigten Arbeitskräfte zu finden seien. Die 500 Arbeitsplätze in Neustadt sollen aber laut Unternehmensangaben erhalten und sogar weiter ausgebaut werden.

Mehrsprachigkeit vonnöten

"Gerade für Marketing und Kundenbetreuung brauchen wir mehrsprachige Mitarbeiter", erklärt Unternehmenssprecher Patrick Piecha im Hinblick auf die stark internationale Ausrichtung des Onlinedruck-Dienstleisters. Gesucht würden Fachkräfte wie Auszubildende. In Deutschland, wo das Unternehmen unter der Marke diedruckerei.de bekannt ist, erwirtschaftet es ein Fünftel seines für 2017 mit über 200 Millionen Euro bezifferten Umsatzes.

Hervorgegangen ist Onlineprinters aus der 1984 in Neustadt gegründeten Druckerei E. Meyer. Die Digitalisierung habe das Geschäft grundlegend verändert, resümiert Fries. Nicht mehr die Kapazitäten und Möglichkeiten des Maschinenparks stünden im Zentrum, sondern Antworten auf die Frage "Was will der Kunde?" Man sei eine erfolgreiche Druckerei, doch der Fokus liege ganz klar auf dem E-Commerce. Wenn vom Kunden gewünscht, liefere man beispielsweise für Messeauftritte ein Komplettpaket – von gedruckten Informationen über Bekleidung bis zu den Hussen für die Sitzgelegenheiten.

Europaweit 1400 Mitarbeiter

Onlineprinters zieht es in die Uferstadt

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Qualität werde dabei vorausgesetzt. Erfolgsfaktor Nummer eins sei daher, schneller als die Mitbewerber zu sein. Onlineprinters gelingt dies offenbar gut. Neben Fürth und Neustadt gibt es in Europa drei weitere Standorte. Insgesamt sind 1400 Menschen bei Onlineprinters und den Tochterfirmen beschäftigt. Erst in den vergangenen zwei Jahren wurde mit dem Kauf der dänischen LaserTryk und der britischen Solopress kräftig expandiert.

Gerade Großbritannien sei ein vielversprechender Markt für Druckerzeugnisse. Dem Brexit sehe man dabei relativ gelassen entgegen. "Egal, was passiert, wir haben einen Brückenkopf im Großraum London", sagt Sprecher Piecha. Neben Schnelligkeit dürften Effizienz und Kostensenkung Teil des Erfolgskonzeptes sein. Zwar wurden in Neustadt/Aisch im vergangenen Jahr imposante 35 000 Tonnen Papier verarbeitet. Allerdings habe man mittlerweile auch den Verschnitt, der im Abfall landet, minimieren können. Dies sei zum einen über einen modernen Maschinenpark geschehen. Zum anderen sei dank der Unternehmensgröße die Verhandlungsbasis gegenüber Geschäftspartnern besser, die nun die nötigen Spezialgrößen liefern.

Insgesamt hat die Unternehmensgruppe vergangenes Jahr über 2,5 Milliarden Druckwaren hergestellt. Mehr als 1500 Produkte – von Visitenkarten, Briefpapier, Flyern über Kataloge und Broschüren bis hin zu großformatigen Werbesystemen – werden über 18 Webshops an 800 000 Kunden in 30 Ländern vertrieben.

Sechsstellige Investition

Die "deutlich sechsstellige" Investition in das neue Hauptquartier in Fürth sei notwendig gewesen, um sich zukunftssicher für weiteres Wachstum aufzustellen. "Wir schaffen damit ein attraktives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter und werden attraktiver für Bewerber", betont Fries.

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