Opulentes Fest der Klänge

21.1.2014, 11:30 Uhr
Opulentes Fest der Klänge

© Thomas Scherer

Mit fachkundigen Informationen führten die beiden Moderatorinnen Ulrike Sternheimer und Elke Theisen-Ruck durch das abwechslungsreiche Programm. Schon allein die Tatsache, dass ein Blasorchester in bunter Folge Musikstücke aus Oper, Oratorium, Ballett, Musical und Film zu spielen vermag – und das auf hohem musikalischen Niveau – ist ein Qualitätsbeweis der Zirndorfer Stadtkapelle. Dirigent Steffen Schubert hat sein stattliches Orchester intensiv und wohl auch mit viel Probenschweiß auf dieses Konzert vorbereitet.

Seine ganz starken Momente hatte das Orchester im Musicalausschnitt „Starlight Express“ mit schönen Instrumentalsoli und in den beiden Filmmusiken zu „Batman“ und „The Rock – Fels der Entscheidung“. In „The Rock“ gelangen den Musikern ausdrucksvolle Passagen in getragenem Tempo, dann aber auch wieder fetzige Tonfolgen in tollem Sound. Schwierige Rhythmen wurden in präzisem Zusammenspiel mit der Riege der Schlagwerker exakt gemeistert. Hier wurde auch deutlich, dass eine Filmmusik ohne den dazugehörigen Film die Fantasie des Zuhörers aktivieren kann und mehr als nur eine Untermalung des Geschehens ist.

Ein für ein Blasorchester ungewohntes Metier ist natürlich die Welt des Oratoriums und der Oper. In der Sinfonia „Die Ankunft der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Salomon“ von Georg Friedrich Händel beeindruckte die Stadtkapelle mit barockem Glanz, der von den beiden Solotrompetern gekrönt wurde.

Ganz neues Klangbild


Ausdrucksvoll und klangschön in einem ganz neuen Klangbild ohne den gewohnten Streicherglanz ertönte das Intermezzo Sinfonico aus der Oper „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni. Die Ouvertüre zu seiner Oper „Die diebische Elster“ dirigierte in einer gelungenen Parodie Maestro Rossini alias Steffen Schubert höchstpersönlich, wobei im etwas gemächlichen, dafür aber klanggewaltigen Allegro schon die Obergrenze des Orchesters erreicht wurde.

Im Blumenwalzer aus dem Ballett „Der Nussknacker“ von Peter Iljitsch Tschaikowsky und in der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß dominierten die Tanzpaare, die im Walzertakt und dann im Polkarhythmus federleicht über die Tanzfläche schwebten. Nach der Zugabe „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar, ein Paradestück für Orchester jeglicher Art, ging es dann mit dem Donauwalzer und dem Radetzkymarsch von Johann Strauß zum großen Vorbild für Neujahrskonzerte nach Wien.

Die Tänzerinnen und Tänzer als Augenweide und die Musiker der Stadtkapelle als Ohrenschmaus verbanden sich noch einmal zu einer gelungenen Einheit von Tanz und Musik - begeisterter Beifall für dieses Neujahrskonzert, das dem Vernehmen nach künftig im jährlichen Wechsel in Zirndorf und Oberasbach stattfinden wird.
 

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