Originelle Spendenaktion für die Christkönig-Orgel

4.7.2018, 21:00 Uhr
Originelle Spendenaktion für die Christkönig-Orgel

© Foto: Sebastian Müller

"Wenn wir etwas machen, dann machen wir es g’scheit", sagt Pfarrer Markus Goller auf der Empore der katholischen Pfarrkirche Christkönig unweit des Fürther Klinikums und deutet auf die Orgel. Das neo-barocke Instrument aus Mahagoni-Holz aus dem Jahr 1973 ist in die Jahre gekommen, jetzt soll es eine umfassende Frischekur bekommen. Für rund 120.000 Euro sollen die 2000 Pfeifen der Eisenbarth-Orgel nun durchgepustet, saniert, verbessert und zum Teil repariert werden. Den Löwenanteil der Summe muss die Kirchenstiftung tragen.

"Jede Pfeife wird ausgebaut und gewaschen. Die großen Pfeifen vor Ort, die kleinen wohl in Dillingen an der Donau", sagt Kantor Matthias Hofknecht. Dies sei dringend nötig, hat sich doch viel Staub in den letzten Jahren angesammelt, der sich auf den Klang auswirkt.

Der Anspruch in Christkönig an die Kirchenmusik ist hoch. "Für uns ist die Orgel das Hauptinstrument in der Kirche, sie ist in Gottesdiensten und bei Konzerten sehr wichtig", sagt Kirchenpflegerin Grete Schulz. Zwischen Oktober und Dezember wird Orgelbauer Sandtner aus Dillingen das Instrument aufhübschen; während dieser Zeit setzt sich Organist Hofknecht dann notgedrungen an ein E-Piano.

Nicht nur die Pfeifen werden restauriert – auch das Innenleben wird auf den neusten Stand der Technik gebracht, etwa die Elektrik. Hofknecht freut sich besonders auf eine moderne Setzeranlage, mit deren Hilfe er auf Knopfdruck komplizierte Registrierungen abspeichern kann. Dazu kommen drei neue Register mit 142 Pfeifen, darunter eine Trompete im Pedal. "Die neuen Register eignen sich besser, um den Chor zu begleiten", sagt Hofknecht.

In Christkönig gibt es drei Ensembles. Und überhaupt soll sich die neue Orgel dem Klangideal der Kirche annähern, alles soll "grundtöniger" werden, also voller und klarer klingen. Die neue Klangfarbe hat Intonateur Kilian Gottwald aus Hessen geplant, der eng mit Orgelbauer Sandtner zusammenarbeitet. "Die Christköniger identifizieren sich mit ihrer Orgel und ihrer Kirche", sagt Pfarrer Goller. Deshalb setzen sich die Beteiligten mit Leidenschaft für das Instrument ein.

Wer will Takte kaufen?

Die Finanzierung ist, wie immer in solchen Fällen, kompliziert. Mit einer kreativen Idee bittet man um Spenden: Seit einigen Wochen "verkauft" Hofknecht Takte der berühmten Toccata und Fuge d-Moll von Johann Sebastian Bach für die Sanierung. Für 50 Euro pro Takt. Nach der Heiligen Messe am Sonntag ertönt die Toccata immer bis einschließlich des bislang verkauften Taktes. Insgesamt gibt es 143 Takte – Ende Juni waren allerdings erst 50 Takte verkauft. "Es ist schön zu sehen, dass die Besucher noch sitzen bleiben und sich das Stück anhören." Doch das Ziel des Organisten ist klar. Er wünscht sich, dass das Stück so bald wie möglich von Anfang bis Ende erklingt.

Schon an Weihnachten soll die Königin der Instrumente aus der Frischekur zurück sein. Ganz besonders freut sich Matthias Hofknecht bereits jetzt auf ein Konzert zum Ausklang der Weihnachtszeit am 13. Januar 2019. Dann soll die alte Orgel wieder ganz neu erklingen.

Wer einen oder mehrere Takte erwerben oder die Sanierung mit einem höheren Betrag unterstützen möchte, kann eine Überweisung vornehmen (Kirchenstiftung Christkönig Fürth, Liga Bank Regensburg, IBAN: DE88 7509 0300 0005 1088 88) oder einfach im Pfarrbüro vorbeikommen (Pfarramt Christkönig, Friedrich-Ebert-Str. 5, 90766 Fürth, Telefonnummer 0911/72 30 36 0).

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war leider die IBAN falsch angegeben. Wir haben den Fehler korrigiert.

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