Passfotos gibt's in der Puschendorfer Amtsstube

16.8.2017, 06:00 Uhr
Passfotos gibt's in der Puschendorfer Amtsstube

© Foto: Ralf Jakob

Bürgermeister Wolfgang Kistner hatte im Juni dem Gemeinderat von den ersten Erfolgen berichtet und auch die Bürger im Mitteilungsblatt von dieser Neuerung informiert. Etwa 95 Prozent aller Fotos werden derzeit bereits in den Amtsstuben gefertigt, so verrät Martin Damm, der Ansprechpartner für alle Fragen des Einwohnermelde- und Passamts.

Früher ist es durchaus vorgekommen, dass die Fotos, die die Bürger in Herzogenaurach, Fürth oder Nürnberg haben anfertigen lassen, nicht den strengen Anforderungen an die biometrischen Merkmale entsprochen haben. Das Programm zur Erstellung der Ausweispapiere sendete dann eine Fehlermeldung und verweigerte eine weitere Bearbeitung. "Da musste dann mancher Bürger für einen weiteren Satz Passfotos nochmals kilometerweit reisen", sagt er. Nun bekommt Damm immer öfter solche Aussagen: "Auf so etwas haben wir schon lange gewartet."

Das neue Modul stammt von der Firma komuna EDV-Beratung, die sich spezialisiert hat auf die Anforderungen der Kommunalverwaltungen im IT-Bereich. Gerade mal 500 Euro habe die Gemeinde für die Kamera aufwenden müssen, sagt der Bürgermeister, die dazu noch die eigene Arbeit erleichtere.

Denn das Einscannen von mitgebrachten Passfotos, das Zuordnen zu dem Antrag und die Aufbewahrung bis zur gemeinsamen Bearbeitung aller eingegangenen Anträge entfällt nun.

Die Fotoqualität sei nun auch viel besser, sagt Damm. Denn die Bearbeitung am Scanner ist einfach mit Qualitätsverlusten verbunden. Außerdem sei damit ein weiterer Schritt zur elektronischen Akte geschaffen, die das aufwändige Arbeiten mit Anträgen und Formularen in Papierform und deren Archivierung ersetzt. Auch die notwendigen Unterschriften werden mittels eines elektronischen Unterschriftentabletts nun direkt in die elektronische Akte eingespeist. Ein Ausdruck ist nicht mehr erforderlich.

Und das Schönste, sagt Damm, sei die Zufriedenheit der Antragsteller mit ihrem Foto. Die Bürger sind bei ihm wohl entspannter als beim Fotografen, mutmaßt er. "Es gibt bei uns eigentlich nur zufriedene Gesichter." Kaum einmal wird das Anfertigen eines zweiten Fotos verlangt, sagt er. Die gelegentliche Aufforderung "Sie dürfen auch lächeln, nur zeigen Sie keine Zähne" wirke mitunter Wunder. Denn der Mund müsse geschlossen bleiben, das ist die klare Anforderung an Passfotos.

Vermutlich ist dieser Service einzigartig im Landkreis. Denn es herrschen natürlich strenge rechtliche Auflagen, die vom Landratsamt überprüft werden. Es dürfe keine Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Angeboten bestehen, lautet die gesetzliche Vorgabe. Da ist man in Puschendorf auf der sicheren Seite, da es im Ort selbst keinen Fotografen gibt, der einen solchen Service anbietet.

Der Preis für das Ausstellen eines Fotos entspricht dem einer vergleichbaren Aufnahme durch einen Fachmann. Weil man dort kaum unter 20 Euro für vier Bilder davonkommt, wird in Puschendorf fünf Euro je Foto verlangt. Bezahlen kann man gleich bargeldlos, nämlich elektronisch. Auch damit erspart man sich auf der Gemeindeverwaltung einen zusätzlichen Arbeitsgang durch den Kassenmitarbeiter.

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