Pause vom Großstadtalltag: Fürth feiert den Stadtwald

1.9.2018, 10:00 Uhr
Pause vom Großstadtalltag: Fürth feiert den Stadtwald

Dass dieser Wald den Fürthern so ans Herz gewachsen ist, ist auch dem Stadtrat des Jahres 1957 zu verdanken. Die Kommunalpolitiker hatten eine Vision: Sie stellten sich vor, dass die Bürger hier bei frischem Frühlingsgrün oder herbstlich verfärbtem Laub Kraft tanken könnten – eine Pause vom Großstadtalltag machen könnten.

Der Wald sollte nicht mehr vor allem als Holzlieferant betrachtet werden, sondern zu einem Naherholungsraum gestaltet werden. Das glückte, wie man heute unschwer erkennen kann. Der 560 Hektar große Forst der Kleeblattstadt zieht sie alle an: die Wanderer und die Nordic-Walker, die Jogger und die Spaziergänger, die Hundebesitzer und die Naturfreunde, die Oma mit dem Enkel genauso wie die jungen Familien. Sie lassen sich locken vom 1987 angelegten Wildschweingehege, vom Trimm-Dich-Pfad, der sie ins Schwitzen bringt, von den romantischen Silberweihern, Waldlehr- und Walderlebnispfaden, Sandsteinfelsen, an denen Kletterer üben können, dem Ausflugslokal Felsenkeller und den zahlreichen Wanderwegen.

Überraschende Entdeckungen

Demnächst soll in der Nähe der Erddeponie ein Rotwildgehege hinzukommen. Und in jüngster Zeit konnten Besucher immer neue Kunstwerke aus Holz entdecken, die ein Mitarbeiter der Stadtförsterei in seiner Freizeit fertigt: Mit einer Bank am Wildschweingehege hat es begonnen, inzwischen findet man immer mehr Holzblumen, -pilze, -schmetterlinge oder – neu – eine Holzspinne in ihrem Netz. Im Wildschweingehege hat sich übrigens wieder Nachwuchs eingestellt: Sieben Frischlinge wurden vor eineinhalb Wochen geboren.

Verändert hat sich aber auch der Baumbestand: Vor 60 Jahren prägten Kiefern das Bild. "Man kann sich das heute kaum mehr vorstellen, wie ,aufgeräumt‘ der Wald aussah, weil sogar unter den Bäumen die Nadeln und das Laub zusammengerecht und gesammelt wurden, um als Einstreu in den Ställen benutzt zu werden", sagte Stadtförster Martin Straußberger einmal. Heute streift er durch einen Mischwald, in dem auch Eichen, Buchen, Kirschen, Spitzahorn und Roteichen stehen. Beendet ist die Entwicklung noch nicht: Auch mit Blick auf den Klimawandel wird weiter am perfekten Mix gearbeitet.

Das Stadtfest am Sonntag, am Waldrand in der Nähe des Hotels Forsthaus, beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst. Vereine, Verbände und die Stadt Fürth informieren über die Themen Wald, Jagd und heimische Tiere. Es gibt Führungen, Kutschfahrten, ein Quiz sowie Kinderaktionen. Gefeiert wird bis 18 Uhr.

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