Pausieren und Sinnieren am Cadolzburger Stelen-Weg

17.7.2015, 10:00 Uhr
Pausieren und Sinnieren am Cadolzburger Stelen-Weg

© Foto: Seilkopf

Die Metall-Stelen sind nun mit einem Spezialmittel konserviert, sodass der Aufmerk-Stelenweg, der heute (17 Uhr) eröffnet wird, die nächsten Jahre Besucher des fränkischen Ortes nachhaltig und unbeschadet erfreuen und zum Nachdenken anregen kann. Der Stelenweg entstand ab Januar 2014, als Monat für Monat ein weiteres Objekt von Kunstschmied Thomas Hürner im Ort aufgestellt wurde. Seine Fertigstellung bildet den krönenden Abschluss des 120-jährigen Jubiläums des Gemeinde- und Wohltätigkeitsvereins.

Ursprünglich hatte das Konzept keine Verknüpfung der Aufmerk-Stelen vorgesehen, jede sollte für sich wirken. Doch die Standorte wurden so gewählt, dass die Objekte alle vor markanten, historischen Bauwerken stehen. „Für mich ist das gesamte Projekt ein gutes Beispiel dafür, wie eines das andere ergibt“, sagt Vereinsvorsitzender Michael Büttner. Der Verein, der rund 70 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt und von vielen Ehrenamtlichen unterstützt wird, führt in Cadolzburg das Haus der Diakonie, die Diakoniestation, einen Weltladen und eine Kindertagesstätte. Über die Stelen, die bald durch einen ausgewiesenen Weg miteinander in Beziehung gestellt werden, soll die Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge gelenkt werden: auf das diakonische Wirken des Vereins, auf den Künstler, auf zeitlos aktuelle Bibelsprüche und auf das sehenswerte Cadolzburg. „Der Weg ist eine Einladung, über das eigene und mitmenschliche Leben nachzudenken“, sagt Büttner.

Firmen, Privatpersonen und Vereine forcierten das Anfertigen und Aufstellen der Stelen, deren Standorte und Sprüche von Unternehmern und Einrichtungen ausgewählt wurden. Der Markt Cadolzburg unterstützte die Aktion, Mitarbeiter des Betriebshofs verankerten die Skulpturen. Für jedes Kunstwerk gingen außerdem 500 Euro an eine soziale Einrichtung im Ort.

Thomas Hürner gestaltete die Stelen nicht als unnahbare Kunstobjekte, sondern erlaubt absolute Nähe, Sitzmöglichkeiten integrierte er gleich mit. Betrachter können ausruhen, sich umsehen und über den Spruch sinnieren, den jede der Stahlplatten trägt. Begonnen wurde vor der Sparkasse mit: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ Andere lauten: „Tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann.“ Oder: „Wer dich bittet, dem gib.“ Der 50-jährige Kunstschmied hat jede Stele mit einer Figurengruppe gekrönt, die den jeweiligen Sinnspruch verdeutlicht.

Allerdings sollen die Aufmerk-Stelen langfristig etwas für den guten Zweck abwerfen, allen voran zur Unterstützung des gerade begonnenen Baus einer Kinderkrippe samt Seniorentagespflege unter einem Dach an der Oberen Bahnhofstraße. Zu diesem Zweck werden in der Kunstschmiede gefertigte, limitierte Figuren angeboten. Der Hobbyfotograf Franz-Josef Wipperfürth hat außerdem Ansichtskarten gestaltet, die alle geschmiedeten Stelen-Figuren zeigen.

Heute um 17 Uhr lädt der Gemeinde- und Wohltätigkeitsverein zur offiziellen Eröffnung mit einem anderthalbstündigen Spaziergang entlang des Stelen-Pfads ein. Der Weg ist rund drei Kilometer lang und führt zu den schönsten Ecken Cadolzburgs. Den besten Blick auf Markgrafenkirche und Hohenzollernburg bietet die Stele am Höhbuck, hier startet der Rundgang.

Für Besucher Cadolzburgs gibt es eine Broschüre, die den Aufmerk-Stelenweg ausweist und erklärt. In Kürze soll die Karte aber auch als Download auf der Homepage des Vereins www.diakonie-cadolzburg.de — zur Verfügung stehen.

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