Planspiele für den Ausbau des Ronhofs

20.4.2012, 09:00 Uhr

2014, in zwei Jahren also, könnte erstmals der Ball rollen im schmucken neuen Stadion, das ein Sponsor im Fürther Süden errichten will. Bis dahin muss es der altehrwürdige Ronhof tun. Mit 15500 Zuschauern gibt der Verein offiziell das Fassungsvermögen an, womit die Mindestanforderung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) um 500 Personen überschritten wird.

SpVgg-Vizepräsident Holger Schwiewagner ist sich sicher, das Stadion in der Ersten Liga problemlos füllen zu können. Er verweist auf die große Euphorie in der Stadt und die wachsende Nachfrage nach Dauerkarten. Wäre es da aus finanziellen Gründen nicht sinnvoll, für einzelne Spiele — gegen die Bayern vielleicht oder gar zum Derby – ins viel größere Nürnberger Frankenstadion zu ziehen?

„Wir beschäftigen uns mit allen Möglichkeiten“, sagt Schwiewagner. Es gelte abzuwägen, was am Ende der Saison wirtschaftlich unter dem Strich steht, aber eben auch sportlich. Schließlich, so der Vizepräsident, wolle der Verein unbedingt die Klasse halten. Und was den Heimvorteil betrifft, mache es eben einen Riesenunterschied, ob die Mannschaft nun im Ronhof antritt oder im fremden Nürnberger Stadion. „Die Tendenz“, sagt Schwiewagner, „geht daher klar dahin, alle 17 Heimspiele im Ronhof auszutragen.“ Entscheiden muss sich die SpVgg nach seinen Worten noch vor Beginn der Saison, da die Spielorte frühzeitig feststehen müssen.

Konkreter — wenngleich auch längst nicht fix — sind die Pläne, den Ronhof provisorisch auszubauen. „Darüber denken wir intensiv nach“, bestätigt Schwiewagner. Gegenwärtig laufen die Rechenspiele, denn eine Erweiterung dürfe nicht zum Verlustgeschäft werden. Keine leichte Sache, schließlich soll der Ronhof schon in zwei Jahren obsolet geworden sein.



Ein Haken ist laut Schwiewagner zudem, dass die bereits bestehenden Tribünen nicht einfach so erweitert werden können, und in den ungenutzten Ecken der Arena nehmen die Flutlichtmasten zu viel Raum ein. Einzig denkbare Variante sei daher, die aus einer Stahlrohrkonstruktion bestehende Südkurve, die gegenwärtig Platz für rund 5000 Gäste- und SpVgg-Fans bietet, abzubauen und durch eine größere Tribüne zu ersetzen. Wie viel größer, dazu will Schwiewagner nichts sagen. Bis Ende Mai soll die Entscheidung stehen.

Bei der Polizei sieht man diesen Plänen gelassen entgegen. Zwar ist das Stadion inmitten eines Wohngebiets schon seit jeher eine besondere Herausforderung, die den Einsatzkräften nicht selten einiges an Improvisationstalent abverlangt. Dennoch geht Einsatzleiter Roland Gradl davon aus, dass die Sicherheit auch bei regelmäßig ausverkauftem Haus gewährleistet werden kann. Da würden ein paar Hundert oder Tausend Zuschauer mehr auch nicht ins Gewicht fallen.

Zumal, so fügt Gradl an, es sich nur um eine Übergangszeit handelt, bis der Neubau steht. Ihm zufolge wird sich die Polizei wie üblich vor der Saison mit den Vereinsverantwortlichen zusammensetzen. Neue Parkplätze werden dann ein Thema sein, aber auch eine Analyse der Fans der jeweiligen Gastmannschaft. Wie groß ist das Fan-Potenzial? Wie reisefreudig sind die Anhänger? Sind sie in der jüngeren Vergangenheit negativ aufgefallen? Anschließend werde entschieden, in welche Sicherheitskategorie das Spiel fällt. „Das Derby ist sicherlich eine der interessanteren Aufgaben“, formuliert es Gradl vorsichtig.

Stöhnen ob der Mehrbelastung hört man ihn dennoch nicht. „Klar, wird das bei diesen Zuschauerzahlen mehr Arbeit, aber auch die Fürther Polizei hat jahrelang auf den Aufstieg gewartet. Wir freuen uns darauf.“

13 Kommentare