Planung für die Sanierung des HLG schreitet voran

1.10.2017, 10:00 Uhr
Planung für die Sanierung des HLG schreitet voran

© Foto: Hans Winckler

Fest steht bereits: Wegen des zusätzlichen Raumbedarfs für das neunstufige Gymnasium werden die Arbeiten noch etwas teurer. Die Stadt kalkuliert inzwischen mit 31,9 Millionen Euro. Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun hofft, dass der Freistaat die umfangreiche Baumaßnahme sogar mit bis zu 70 Prozent bezuschusst.

Den Löwenanteil verschlingt die Sanierung des sogenannten Neubaus aus den siebziger Jahren (16 Millionen), die Instandsetzung der Turnhalle schlägt mit 3,9 Millionen zu Buche, der Tiefgarage mit 1,8 Millionen.

Wie berichtet, sollen in einem ersten Schritt zwei Neubauten entstehen: der eine auf dem unbefestigten Parkplatz vor dem sogenannten Ufo, der andere im Altbau-Pausenhof, wo gegenwärtig Schüler der benachbarten Ullstein-Realschule in vier Containern lernen. Sie werden 2,3 Millionen und 3,5 Millionen Euro kosten und sollen zunächst als Ausweichquartier dienen, wenn das Hauptgebäude im laufenden Betrieb saniert wird. 1,4 Millionen Euro wird die Stadt für eine neue Mensa im Gebäude ausgeben, die gemeinsam von HLG und Realschule genutzt werden soll.

Braun zufolge gibt es zwei Sanierungsvarianten. Bei der einen wird der Neubau abschnittsweise "von vorne nach hinten" erneuert. Bei der anderen käme ein Teilabriss ins Spiel. In diesem Fall würde neben den beiden Neubauten für den Unterricht ein zusätzliches Ersatzquartier in Form von Containern benötigt. Kostenpunkt: drei Millionen Euro. Welche Variante sinnvoller ist, soll das Architekturbüro klären, das bis spätestens Anfang 2018 gesucht und gefunden wird. Das obligatorische Vergabeverfahren hat der Stadtrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause auf den Weg gebracht.

Die Planungszeit der Architekten veranschlagt Markus Braun mit gut einem Jahr. Folglich beginnen die eigentlichen Bauarbeiten frühestens 2019. Im Stadtrat wollten die Grünen erreichen, dass den künftigen Architekten zwei Vorgaben mit auf den Weg gegeben werden. Denn: "Das HLG wird zwar generalsaniert, doch bei Energiekonzept und Luftqualität in den Klassenräumen soll gespart werden", lautete ihr Vorwurf.

Nur über die Fenster zu lüften, sei oft keine Lösung, sagte Harald Riedel, Fraktionschef der Grünen. In Klassenzimmern herrschten nicht selten CO2-Werte, die Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen auslösten. Deshalb sollte bei der Sanierung im Gebäude unbedingt eine "Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung" eingeplant werden.

Ebenso sollte sich der energetische Standard des Gebäudes nicht an den gesetzlichen Mindeststandards orientieren. "Das ist uns zu wenig", so Riedel. Mit einem höheren Energiestandard würde die Stadt sowohl die Betriebskosten senken als auch die Umwelt schonen. "Wenn die Stadt ihre Klimaschutzverpflichtungen erfüllen will, darf sie eine solche Gelegenheit nicht verstreichen lassen."

Der Stadtrat lehnte diese Vorschläge mit großer Mehrheit ab. Die einhellige Meinung: Man wolle die Architekten in ihren Planungen nicht zu sehr einschränken und ihnen Gestaltungsspielraum lassen. "Wenn sie uns aber entsprechende Vorschläge machen, die ohne viel Mehraufwand umsetzbar sein sollten," so Oberbürgermeister Thomas Jung, "dann hätte ich nichts dagegen."

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