Psychische Probleme: Fürth liegt in Franken vorne

25.4.2018, 15:15 Uhr
Hinter Krankschreibungen stecken immer häufiger psychische Erkrankungen.

© colourbox.com Hinter Krankschreibungen stecken immer häufiger psychische Erkrankungen.

Wie aus der Statistik hervorgeht, die die AOK Bayern am Mittwoch veröffentlicht hat, entfielen bayernweit zuletzt 10,9 Prozent aller Krankschreibungen auf psychische Erkrankungen. Im Jahr 2009 waren es noch 8,0 Prozent. Innerhalb von acht Jahren ist der Anteil der psychischen Krankheiten an allen Diagnosen damit um mehr als ein Drittel gestiegen.

Im bundesweiten Vergleich liegt Bayern beim Anteil der psychischen Diagnosen an allen Arbeitsunfähigkeiten etwas unter dem Schnitt von 11,2 Prozent.  Fränkische Städte lagen allerdings spürbar über dem bayernweiten Schnitt: In Fürth gingen zuletzt 12,6 Prozent aller Krankschreibungen auf psychische Probleme zurück, in Erlangen 12,2 Prozent und in Nürnberg 12,1 Prozent. München lag mit 10,9 Prozent im Durchschnitt. Vergleichsweise gering war der Anteil psychischer Diagnosen bei den Arbeitsunfähigkeiten in Regensburg und Ingolstadt mit jeweils 10,3 Prozent.

Hier finden Sie eine Übersicht über Krankmeldungen in Bayern. 

Eine klar benennbare Erklärung für die Unterschiede gebe es noch nicht, sagte ein AOK-Sprecher. Möglicherweise hänge der höhere Anteil psychischer Erkrankungen in Nordbayern damit zusammen, dass es dort auch mehr ältere Versicherte gibt.  Auch insgesamt zeigt die Krankschreibungs-Statistik ein klares Nord-Süd-Gefälle innerhalb Bayerns.

Landesweit waren zuletzt im Schnitt 4,7 Prozent der AOK-Versicherten krankgeschrieben. Erwerbstätige AOK-Versicherte fehlten im vergangenen Jahr im Schnitt 17 Tage am Arbeitsplatz. Die Landkreise München und Starnberg lagen mit einem Krankenstand von 3,7 Prozent deutlich unter dem Schnitt. Die höchsten Werte beobachtete die 
Krankenkasse in Kronach mit 6,0 Prozent, gefolgt von Coburg und den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Haßberge mit jeweils 5,8 Prozent.

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