Quelle-Gebäude: Effektive Nachnutzung durch Team Relocations

6.5.2013, 16:00 Uhr
Quelle-Gebäude: Effektive Nachnutzung durch Team Relocations

© Söllner

In Zeiten der Globalisierung werden Unternehmen immer mobiler und erschließen zunehmend neue Märkte im Ausland. Den Angestellten bleibt da oft nichts anderes übrig, als ihren Arbeitsplätzen hinterherzuziehen. So steigt die Zahl an Umzügen stetig – und die wollen gut organisiert sein, auch die betroffenen Mitarbeiter brauchen Hilfe.

Genau an dieser Stelle setzt das Geschäftsfeld von Team Relocations an, das jetzt seine neue Niederlassung in der Fürther Südstadt bezogen hat. Neben den klassischen Umzugsdienstleistungen, wie dem Transport und der Lagerung von Gütern, bietet das britische Unternehmen vor allem sogenannte „Relocation Services“ an. Darunter fällt beispielsweise die Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche nach geeignetem Wohnraum oder beim Gang zur Behörde.

Ein echter „Full Service“ also, findet Peter Beutel, Deutschland-Geschäftsführer der Team Relocations. Firmenumzüge seien heutzutage „komplexe Geschichten“, rund 400.000 von ihnen bewältigt der Logistikdienstleister mit einem europaweiten Filialnetz pro Jahr.

In eine ähnliche Kerbe schlägt der Fürther IHK-Geschäftsführer Gerhard Fuchs: Das Unternehmen besitze eine „Kümmerer-Funktion“, die „nicht hoch genug geschätzt werden kann“. Überhaupt werde in seinen Augen die Bedeutung der Logistikbranche – und „alles, was da dran hängt“ – „sehr unterschätzt“.

Regionale Spediteure an Bord

Tatsächlich sind gerade einmal vier Mitarbeiter am Fürther Standort beschäftigt. Da der Umzugsmanager aber mit vielen regionalen und weltweiten Partnern in Netzwerken zusammenarbeitet, dürfte die Zahl der abhängigen Arbeitsplätze um ein Vielfaches höher sein.

So werden etwa regionale Spediteure beauftragt, um die Halle in der Südstadt zu beliefern – die übrigens die zweitgrößte unter insgesamt vier deutschen Niederlassungen ist. Nur die Wiesbadener Deutschlandzentrale, von wo aus auch sämtliche „Relocation Services“ organisiert werden, ist noch größer.

Wieso die Wahl ausgerechnet auf die Kleeblattstadt fiel? Wie schon beim alten Standort in Nürnberg, der dem Unternehmen zu klein geworden war, spielte die Nähe zu Siemens eine entscheidende Rolle: Rund 95 Prozent der eingelagerten Kisten stammen von dem inzwischen größten Fürther Arbeitgeber.

Zudem überzeugte die ehemalige Quelle-Halle dank ihrer baulichen Gegebenheiten: Weitgehend stützenlos und hoch genug für die Lagerzwecke der Team Relocations („andere lagern in die Fläche, wir in die Höhe“) ist sie nach den Worten von Bernhard Förstel, Leiter des Fürther Standorts, „fast einzigartig“. Letzteres ist umso wichtiger, da Güter von Firmen oftmals längerfristig eingelagert werden. Im Schnitt drei Jahre stehe eine der zwischen sechs und neun Kubikmeter großen Kisten in der Halle, weiß ein Lagermitarbeiter zu erzählen.

Bevor die ersten von ihnen nach Fürth kamen, mussten in der Brache die noch vorhandenen Quelle-Förderbänder entfernt und ein Bürotrakt eingezogen werden. „Eine effektive und gute Nachnutzung“, urteilt Oberbürgermeister Thomas Jung. Auch Beutel spricht von „schicken Büros“ und einem „tollen Lager“. „Ich hoffe, jeder weiß noch, wo was ist“, scherzt er mit den eingeladenen Kundenvertretern, bevor er das Buffet eröffnet.

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