Radfahren ganz ohne Risiko war in Zirndorf möglich

13.7.2017, 06:00 Uhr
Radfahren ganz ohne Risiko war in Zirndorf möglich

© Foto: Sebastian Müller

Ein Vormittag in der Pestalozzi-Grundschule an der Geisleithenstraße: Der elfjährige Rayhan tritt kräftig in die Pedale. Das muss er auch, will er doch auf ungefähr 20 Kilometer pro Stunde kommen. Und das Gerät ist gemeinerweise schwer eingestellt, damit die Kinder nicht zu schnell fahren.

Rayhans Mitschüler lachen und blicken gebannt auf den Bildschirm, um seine Tour genau zu beobachten. Ein Auto von links birgt noch keine Gefahr. Doch plötzlich: Ein Quad-Motorrad schießt aus einer Einfahrt heraus. Crash. Gelbes, weinendes Smiley auf dem Bildschirm. Die Kinder lachen und klatschen. Dann schauen sie gemeinsam mit ihren Lehrerinnen die Sequenz erneut an, um zu lernen, was Rayhan beim nächsten Mal besser machen kann.

Nun ist die zehnjährige Eleonore dran – sie reagiert in der gleichen Situation schneller, weil sie langsamer fährt – ein lächelndes, gelbes Smiley ist die Folge.

"Die Kinder sind vom neuen Fahrradsimulator total begeistert", sagt Lehrerin Verena Radlmaier. Mit Spaß lernen sei das Motto, erklärt Bernd Klaski, Leiter der Jugendverkehrsschule im Landkreis Fürth. 82 interaktive Gefahrensituationen bietet die Fahrrad-Simulationssoftware der Firma Simco. Grundlage sind Videos aus Oberfranken, bei denen alle Situationen gefilmt werden mussten. Ein ähnliches Video-Projekt steht nun möglicherweise für den Landkreis Fürth an.

Kostenloses Update

Bei Landrat Matthias Dießl stießen diese Überlegungen auf offene Ohren, schließlich würde dann die Jugendverkehrsschule Software-Updates kostenlos bekommen. Und: Der Landkreis Fürth wäre europaweit in den Videosequenzen an Grundschulen zu sehen, die den Fahrradsimulator im Einsatz haben.

Rund 12 000 Euro hat der Fahrradsimulator gekostet, der nun durch die Grundschulen im Landkreis tingelt. Die Sparkasse Fürth stiftete 4000 Euro dazu. Eingesetzt wird das Gerät im Rahmen der Jugendverkehrsschule. Insgesamt sind nach Angaben der Jugendverkehrsschule rund 1000 Schüler in der vierten Klasse an 106 Grundschulen beteiligt. Theorie und Fahrtraining auf dem Schulhof mit Verkehrsschildern bleiben natürlich weiterhin Stoff.

"Der Simulator ist eine Ergänzung für das Training von Gefahrensituationen – das könnten wir auf dem Schulhof niemals so abbilden", erklärt Klaski. Auch der Schulleiter der Pestalozzi-Grundschule, Hans-Georg Schulz, ist begeistert: "Das Gerät bereitet die Schüler ideal auf den Straßenverkehr vor."

www.foerderverein-jvs-fuerth.jimdo.com

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