Randale bei U19-Derby: BDA und Fürther Ultras prügeln sich

26.11.2016, 16:41 Uhr
An der Schlägerei in der Nähe des Fürther Nachwuchsleistungszentrum waren etwa 50 Menschen verwickelt.

© privat An der Schlägerei in der Nähe des Fürther Nachwuchsleistungszentrum waren etwa 50 Menschen verwickelt.

Ein Jugendspiel zwischen den U19-Teams des 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth - ein ruhiger Samstagvormittag, könnte man meinen. War er auch. Allerdings nur bis Spielende. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff stürmten 25 bis 30 nach Polizeiangaben "als Nürnberger Hooligans erkennbare Anhänger" in Richtung der Fürther Fans. Dort prügelten zwei etwa gleich große Gruppen aufeinander ein. 

Die Polizei beobachtete das Gelände des Sportzentrum Kleeblatt in der Kronacher Straße zwar mit einigen Beamten - war allerdings dramatisch in der Unterzahl. "Die Kollegen, die vor Ort waren, konnten nicht eingreifen", sagt der Fürther Polizeichef Peter Messing. 

Ein Beteiligter wurde festgenommen

Ob es bei der Prügelei Verletzte gab, ist unklar. "Bei uns hat sich zumindest niemand gemeldet. Das ist aber üblich in Ultra-Kreisen", sagt Messing. Laut Augenzeugenberichten standen neben den prügelnden Hooligans mehrere Familien mit Kindern am Spielfeldrand. Sie sahen eben nicht nur den 4:2-Erfolg des Club (alle Infos auf FuPa Mittelfranken), sondern auch eine prügelnde Menge. Einige seien in Panik geraten, sagt Messing.

Die Polizei alarmierte Verstärkung, die die Gruppe der Nürnberger Ultras nur wenige Hundert Meter vom Stadion festhalten konnte. Gegen die etwa 25 Männer wird jetzt ermittelt, die Polizei nahm die Personalien auf. Ein Beteiligter der Prügelei sei besonders gut zu identifizieren gewesen, der Nürnberger wurde noch am Samstagnachmittag festgenommen.

Fürther Ultras "alle weg"

Die Gruppe der Nürnberger Hooligans wurde nach mehreren Stunden Aufenthalt in der Nähe des Fürther Stadions von der Polizei zur U-Bahn gebracht. Die Fürther Fans allerdings waren spurlos verschwunden. "Alle weg", sagt der Fürther Polizeichef Messing kurz und knapp.

Die Täter auf Nürnberger Seite sollen aus dem Umfeld der "Banda di Amici" (deutsch für Bande von Freunden, kurz BDA) stammen. Zumindest geht die Polizei durch die festgestellten Personalien und mehrere Zeugenaussagen derzeit davon aus. "Sicher können wir aber sagen, dass sie aus der Nürnberger Fanszene stammen", sagt Messing. Die "Ultras Nürnberg" - die ihrem Verein erst kürzlich eine "Eiszeit" ankündigten - sind abzugrenzen von der BDA, die als gewaltbereiter gilt.

Für den Fürther Polizeichef ist mit der Prügelei am Samstag "eine neue Dimension" erreicht. "Bei Spielen im Jugendbereich hatten wir so etwas noch nie", sagt Messing. "Bei Derbys der zweiten Mannschaften schauen wir genauer hin, das heute war so aber nicht erwartbar."