Rasend gute Problemgespräche

30.10.2014, 08:26 Uhr

Wenn es Musik wäre, würde es wie ein einsames Cello klingen, das zuletzt gestimmt wurde, als Königin Silvia noch Junggesellin war. Wer nicht traurig durch die Schwedengegend schlurft, tickt nicht richtig. Wohl denen, die jetzt heißen Schwedenpunsch haben und vier heiße Reifen unterm Hintern. Wenn Ihnen das Glück hold ist beim Taxirufen, dann sitzt Mia Fahlén hinten neben Ihnen.

Eine Woche lang bietet die Stockholmer Psychologin Fahrgästen eine Gesprächstherapie an. Für die Dauer der Fahrt, versteht sich. Also endlich mal eine Taxi-Konversation, die über „Könnten Sie bitte Charivari 98.6 ganz schnell abschalten?“ und „Na, viel los heute?“ hinausgeht. Natürlich ist die Therapie zwischen Duftbaum und Wackeldackel auch eine schöne Marketing-Idee; zugleich möchte man gar nicht dran denken, wie so ein Gespräch wohl im Taxi von Daniel Wolf abläuft. Der Unternehmer aus Recklinghausen hat sich einen Traum erfüllt und einen getunten Mercedes C-Klasse — Spitze: 341 km/h — zum Taxi gemacht. Deutschlands flottester Chauffeur bringt Sie also in einer Minute vom Fürther zum Nürnberger Hauptbahnhof. Und wenn da nun Mia Fahlén hinten hockt, wäre es vielleicht ganz günstig, nicht das ganz große Problemfass aufzumachen. „Meine Frau glaubt, sie sei ein Gelbhaubenkakadu“ — geht echt schlecht in 60 Sekunden. Traurig, ganz traurig, oder?

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