Rehdorfs Kröten: Bauamt hat Skrupel

18.8.2016, 13:00 Uhr
Rehdorfs Kröten: Bauamt hat Skrupel

© Foto: dpa

Ein Büro hatte Anfang des Jahres untersucht, ob Schutzmaßnahmen, wie ein Krötentunnel, überhaupt Sinn machen würden. Die Antwort fiel eindeutig positiv aus: Fünf verschiedene Amphibienarten wurden identifiziert, darunter Bergmolch und Grasfrosch.

Das Problem: Die Tiere überqueren die Rehdorfer Straße, die Fröbelstraße und den Hasenweg nicht an bestimmten Stellen, sondern über die gesamte Breite. Das heißt, zusätzlich zu den Tunneln wären, sollte die Maßnahme Sinn machen, auch noch fest installierte Leitsysteme notwendig, um die Lurche zu den entsprechenden Punkten zu führen. Von „exorbitanten Kosten“ sprach Bauamtsleiter Peter Kleinlein in diesem Zusammenhang, man „habe Skrupel“, dem Ausschuss einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten. In Zahlen ausgedrückt: 160 000 Euro würde die Maßnahme verschlingen. Im laufenden Haushalt ist jedoch nicht einmal ein Viertel dieser Summe vorgesehen.

Deshalb begann im Gremium die Suche nach anderen Lösungen. Bisher wird die Rehdorfer Straße zur Zeit der Krötenwanderung gesperrt, allerdings halten sich viele Autofahrer nicht daran. Ins Gespräch kam deshalb eine Schranke. Ein Vorschlag, der durchaus allerseits auf Sympathie stieß, sich aber in Luft auflöste, als Thomas Peter (FDP/FOB) auf die Belange der Landwirtschaft und einiger Anlieger hinwies.

Am Ende wählte der Bauausschuss eine pragmatische Lösung: Für 15 000 Euro werden besagte Amphibientunnel zwar gebaut, allerdings ohne Leitsysteme. Deren Funktion sollen die vorhandenen mobilen Krötenschutzzäune übernehmen.

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