Rette sich, wer telefonieren kann

26.9.2014, 10:40 Uhr

Zu früh gejubelt, liebe Leser ab 65, die Antwort lautet: auf keinen Fall. Das neue Kino kommt, so Gott will, in der Gebhardtstraße zu stehen und zeigt wirklich nur Filme, für die man auch im Hochsommer nicht den Trenchcoat-Kragen hochschlagen muss. Wir zuckten gestern allerdings ganz kurz, als wir die am Computer entworfene Skizze des zukünftigen Kinofoyers präsentierten; in dieser Skizze hängt nämlich über einer Kasse das Plakat zu dem Film „Doktorspiele“. Es geht in „Doktorspiele“ um kleine und nicht so kleine Penisse — gleichwohl handelt es sich bei dem Film um eine Teenager-
Komödie. Aber warten wir mal ab, was das Architekturbüro sonst noch an Entwürfen bereithält. Vielleicht kommt ja beim nächsten Mal „Aufstand in der Lederhose“, man ist in Fürth nie vor Überraschungen sicher.

Wenn es indessen richtig und in echt heiß wird — was machen wir Deutsche dann? Eine Umfrage hat es herausbekommen. Wenn’s daheim brennt, würde eine Mehrheit zuallererst das Smartphone retten. Mit großem Abstand folgen die Haustiere, dann der Geldbeutel, ganz hinten: Schmuck. „Gattin“, „Kinder“ und „Prozessakten“ standen offenbar nicht zur Wahl, was wiederum nur belegt: Zum Smartphone drängt, am Smartphone hängt doch alles. Ohne das Ding wären wir alle wie eine Kärwamaß ohne Schaum, wie Fürth ohne Kino.

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