Rettung für Ritter Rost

28.9.2016, 10:00 Uhr
Rettung für Ritter Rost

© Foto: Kunz

Dass sie bereits auf einige Erfahrung zurückgreifen können, merkt man der Regie und der spielfreudigen Schar an. Das Musical verarbeitet eine der nicht nur bei Kindern äußerst beliebten Ritter-Rost-Geschichten von Jörg Hilbert und Felix Janosa – bekannt für freche Plots, Wortwitz und eingängige Songs.

Eine unschlagbare Mischung, findet die Kirchenmusikerin Wißner. Sie ist selbst ein bekennender Ritter-Rost-Fan: „Ich finde sonst fast nichts, was für alle Altersstufen so ansprechend ist. Da passt einfach alles und es ist auch den Jugendlichen und Erwachsenen nicht zu kindisch.“

Die Hexe Verstexe will ein krummes Geschäft mit Ritter Rost abschließen. Der soll den treuen Drachen Koks gegen eine – zugegebenermaßen betörende – Spieluhr tauschen. Der Drache soll der Hexe ihre gefürchtete Stinkesockensuppe anfeuern. Doch Ritter Rost weigert sich und wird prompt in einen Blechfrosch verzaubert. Koks flieht nun und muss eine Menge Abenteuer bestehen, bis es zum großen Showdown mit der Hexe Verstexe kommt: Er wird von Räubern gefangen, von Piraten entführt und von Haien bedroht. Burgfräulein Bö macht sich währenddessen zusammen mit dem Ritter Blechfrosch auf die Suche nach Koks. Am Ende gibt es sogar noch eine Hochzeit, denn die Spieluhr ist in Wirklichkeit eine verzauberte Prinzessin.

Erstaunlich, was die Zirndorfer da in so kurzer Zeit und mit einem Minimum an Proben auf die Beine gestellt haben. Der harte Kern des Kinder-Ensembles hat das Musical mehr oder weniger in gerade mal einer intensiven Woche Chorfreizeit in den Sommerferien einstudiert.

Auf der großen Bühne der Paul-Metz-Halle konnten die Nachwuchskünstler nur eine Generalprobe absolvieren, bevor die beiden Besetzungen jetzt je eine Vorstellung gaben. Außerdem mussten die schönen und kreativen Kostüme, Requisiten und das Bühnenbild von den Kindern und Betreuern besorgt und gebastelt werden.

Lauter Ohrwürmer

Nur drei Mal hatte die formidable Begleitband „Die rostigen Ritter“ das Programm witziger Ohrwürmer geprobt. Souverän und präzise pusteten die erwachsenen Musiker dem Familienpublikum die Gehörgänge in kindgerechter Lautstärke durch, brachten die Füße zum Wippen und die Hände zum Mitklatschen.

Die begeisterten jungen Akteure in ihren fantasievollen Kostümen, das selbstgemalte Bühnenbild und die pointenreiche Handlung sorgten bei den beiden Vorstellungen am Wochenende für gute Stimmung. Schade war nur, dass der Sound, vor allem der Gesang, in der großen Halle nicht besonders ausgewogen wirkte. Da hätten die Kinder Besseres verdient gehabt. Denn musikalisch ließen sie nichts anbrennen und knüpften an die große Tradition unter Wißners Vorgängerin Lisbeth Walther an. Wenn andere Kirchengemeinden übrigens Interesse an Aufführungen haben, kann die Zirndorfer Kinder- und Jugendkantorei im Januar und Februar noch Gastspiele geben.

Und im nächsten Jahr wird ganz sicher auch wieder ein Musical in St. Rochus aufgeführt. Vielleicht ein weiteres Abenteuer von Ritter Rost und seinen Freunden? Momentan ist die Kirche allerdings noch eine Großbaustelle.

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