Riesenrutschen sollen den Sprungturm ersetzen

22.7.2005, 00:00 Uhr
Riesenrutschen sollen den Sprungturm ersetzen

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Erst im nächsten Jahr wollen sich die Stadt Fürth und Betreiber Horst Kiesel einen neuen Namen für die entstehende Badelandschaft überlegen. Bisher läuft das Großprojekt unter dem profanen Arbeitstitel „Fürtherme“. Wie berichtet, wird sich das Freizeitgelände am Scherbsgraben völlig verändern und in mehrere Bereiche gliedern.

Direkt neben dem Hallenbad, das nach dem Brand vor wenigen Wochen erst aufwändig renoviert werden muss, entsteht das Thermalbad mit Außenbecken für Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren. Die Jüngeren dürfen sich während des ganzen Jahres im angrenzenden überdachten Freizeitbad mit drei Riesenrutschen und Discomusik und im Sommer auch im sanierten Freibad vergnügen. Alle Bereiche, das verspricht der künftige Betreiber Horst Kiesel, der bereits seit vielen Jahren die Sauna im Hallenbad betreibt, können auch einzeln genutzt werden.

Völlig umgewandelt

Schon im nächsten Sommer wird das Freibad völlig umgewandelt sein und mit drei Edelstahlbecken aufwarten. Zum Bedauern vieler Badegäste soll der Zehn-Meter-Turm fallen und das vier Meter tiefe Sprungbecken durch ein 1,35 Meter flaches Bewegungsbecken ersetzt werden. Oberbürgermeister Jung kann den Unmut darüber verstehen. Auch seine Söhne und er seien gerne vom „Siebeneinhalber“ gehüpft. Von ganz oben habe er den zwölfjährigen Marvin nicht gelassen, „weil er so dünn ist und ich Angst hatte, dass es ihn wegweht“. Jung zeigt aber Verständnis für die Argumente, die für den Abbruch des Freibadwahrzeichens sprechen.

Laut Wolfgang Greul von der infra, die die städtischen Bäder verwaltet, muss der Turm verschwinden, weil zu viel Aufsichtspersonal benötigt wird. Auf jeder geöffneten Plattform sei während des Springens ein Schwimmmeister gefordert. Außerdem sei der Unterhalt des 4,80 Meter tiefen Sprungbeckens zu teuer. „Die Kinder werden sich an den Rutschen austoben und den Turm nicht mehr vermissen“, hofft er. Und OB Jung gibt zu bedenken, dass sowieso nur die Jungs Spaß am Springen hatten, die Mädels aber lieber zusahen.

Gereizt reagiert Bäderchef Greul auf ein Gerücht, das hartnäckig die Runde macht. Angeblich werde das Schwimmerbecken deutlich schmäler als bisher. „Stimmt nicht“, betont Greul, „das Schwimmerbecken wird wieder so lang und breit, wie es immer war.“ Fortsetzung auf S. 3