Rope-Skipping: Heute hüpfen sie um den Titel

26.4.2018, 11:20 Uhr
Rope-Skipping: Heute hüpfen sie um den Titel

© Florian Burghardt

Aus dem Englischen übersetzt, heißt es einfach nur Seilspringen. Doch tatsächlich ist es viel mehr als das. Die Rede ist von der Sportart Rope-Skipping. Die besonders schnellen und kunstvollen Sprünge über das Seil, häufig in der Gruppe und kombiniert mit akrobatischen Einlagen, betreiben sie im Fürther Landkreis schon lange. Doch die Sportler genießen deutlich weniger Aufmerksamkeit als beispielsweise Fußball oder Leichtathletik.


„Wir betreiben das Rope-Skipping am WBG jetzt schon seit 18 Jahren. Ich habe die Sportart damals bei der Rhythmischen Sportgymnastik kennengelernt, dann haben wir es hier eingeführt“, erzählt Beate Prechtl, Sportlehrerin am Langenzenner Wolfgang-Borchert-Gymnasium (WBG).
Mittlerweile kann Prechtl mit den von ihr trainierten Schülern auf mehrere nordbayerische und sogar bayerische Meistertitel zurückblicken. Auch aktuell ist eines der Schüler-Teams, die „WBG-Hüpfer“, nordbayerischer Meister und wurde dafür kürzlich auch bei der Sportlerehrung der Stadt Langenzenn ausgezeichnet.


Aber was macht den Reiz am Rope-Skipping aus? Immerhin 30 Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe nehmen jeden Mittwochnachmittag freiwillig an diesem sportlichen Wahlfach teil. Bei einem Besuch des Trainings wird schnell klar: Das macht allen richtig Spaß, bei fast jeder Übung wird gekichert und gelacht. Auch, oder gerade wenn es einmal nicht klappt und die Schüler mit Beinen, Armen oder Kopf am Seil hängenbleiben.


Damit die Tricksprünge gut aussehen, bedarf es ständig wiederkehrender Übung. So zum Beispiel beim Double Dutch, bei dem zwei lange Seile im Abstand von etwa fünf Metern kurz nacheinander geschwungen werden und bis zu fünf Rope-Skipper gleichzeitig darüber springen. Oder auch das Wheel, eine Art Zwillingssprung, bei dem zwei nebeneinander stehende Springer jeweils mit einer Hand das Seil des anderen mitführen.


Obwohl den Schülern solche Tricksprünge am meisten Spaß machen, spielen sie bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften auf Schulebene – Vereine gibt es in Franken quasi nicht – nur eine untergeordnete Rolle. Sie machen nur eine der vier Disziplinen aus. „Drei Mal geht es hingegen um Geschwindigkeit. Bayernweit schaffen die schnellsten Rope-Skipper 240 Seilrotationen in einer Minute“, weiß Prechtl. Dafür werden dann besonders dünne Sprungseile aus Metall verwendet.


Alte Hasen


Die meisten Teilnehmer des Wahlfachs am WBG sind zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Doch auch manch ‚alte Hasen‘ lässt das Rope-Skipping nicht los. Lilly Büdel und Josephine Bonath (beide 15 Jahre alt) gehen in die neunte Klasse. Nach einigen erfolgreichen Jahren in der WBG-Mannschaft unterstützen sie ihre Lehrerin und ihre jüngeren Mitschüler mittlerweile als Trainerinnen.


Auf die Frage, warum sie sich gerade für diese Sportart entschieden hat, erklärt Büdel: „Meine große Schwester war hier auch schon im Rope-Skipping-Team, so habe ich davon erfahren. Ich spiele ansonsten Feldhockey. Die Verbesserung von Sprungkraft und Körperbeherrschung sind dafür eine tolle Ergänzung.“


Am heutigen Donnerstag, bei den nordbayerischen Meisterschaften in der WBG-Halle, winkt den Siegern die Teilnahme an den bayerischen Meisterschaften am 26. Juni in Ingolstadt. Ihre trickreichsten Sprünge werden die „WBG-Hüpfer“ dann wie jedes Jahr auf ihrem Schulfest präsentieren. Das steigt am 21. Juli. Womöglich als erfolgreicher Titelverteidiger

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