Ronhof-Umbau: Macht die Stadt Steuermillionen locker?

13.12.2014, 12:05 Uhr
Ronhof-Umbau: Macht die Stadt Steuermillionen locker?

© Archivfoto: Hans Winckler

Segnet die Mehrheit der Stadträte Zuschüsse und eine Bürgschaft ab, die weit über das bisherige Engagement der Kommune hinausgehen sollen, könnten nach dem letzten Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga, am 24. Mai 2015, die Bagger rollen.

Ein Aspekt, der den Fürther Kommunalpolitikern nicht gefallen dürfte: Entgegen bisheriger Annahmen ist mit Geld vom Freistaat Bayern nicht zu rechnen. Auch Grundstückseigner Conny Brandstätter, der einst Millionen in Aussicht gestellt hat, ist in das Finanzierungsmodell nicht involviert.

Sämtliche Zuschüsse müssten also aus dem Stadtsäckel bestritten werden. Im Klartext: Nur mit dem Plazet der Kommune kann sich die Fußball-KG das 15-Millionen-Euro-Projekt überhaupt leisten.

Im Zentrum der Umbaumaßnahmen steht die bald 64 Jahre alte Haupttribüne. Sie soll einer neuen weichen. Nicht nur, weil die Betonpfeiler schon jetzt in regelmäßigen Sicherheitsprüfungen kritisch beäugt werden, sondern weil die Spielvereinigung mit neuen VIP-Logen zusätzliche Einnahmen generieren kann. Die Zuschauerkapazität auf der neuen Haupttribüne wird sich, so denn gebaut wird, von 2300 auf rund 2000 reduzieren. Während der Arbeiten, die bis zum Start der Rückrunde im Februar 2016 abgeschlossen sein sollen, verzichtet der Verein auf den Kartenverkauf für die teureren Plätze.

Ring ums Stadion

Doch das ist nicht alles: Die Pläne sind auch eine Reaktion auf regelmäßige Hinweise von Polizei und Feuerwehr. Damit Einsatzkräfte schnell an jede Stelle des Ronhofs kommen, was durch die verschachtelten Wege bislang nicht flüssig möglich ist, wird eine Ringstraße komplett um die Arena asphaltiert. Damit ist auch die Trennung problematischer Gästefangruppen leichter möglich.

Die anhaltenden Klagen der Kleeblatt-Anhänger über die Toilettensituation – zu wenige für die Frauen – wurde ebenfalls erhört: Es soll mehr und modernere stille Örtchen geben. Ebenso sollen weitere Imbissbuden aufgestellt werden.

Holger Schwiewagner, Geschäftsführer der Fußball-KG, hatte noch im Juni diesen Jahres in den Fürther Nachrichten den Umbau angekündigt, seither hält sich der Verein bedeckt. Damals sagte er: „In diesem Jahr wird der Umbau des Ronhofs nicht mehr in Angriff genommen, die Planungen laufen aber auf Hochtouren, es gibt nur noch keinen Zeitplan. Die Haupttribüne ist so alt, dass wir sie regelmäßig Sicherungs- und Prüfungsmaßnahmen unterziehen müssen.“

Zum neuen Status quo möchte sich Schwiewagner auch jetzt nicht in der Öffentlichkeit äußern: „Es ist ein Thema, mit dem wir uns intensiv beschäftigen. Unsere Überlegungen aber sind interner Natur, und vor diesem Hintergund möchten wir keine Wasserstandsmeldungen abgeben.“ Auch Stadträte und Oberbürgermeister Thomas Jung halten sich mit öffentlichen Äußerungen zurück. Zum einen ist die Sitzung nicht-öffentlich, zum anderen ist der Ausgang der Abstimmung am kommenden Mittwochnachmittag über das durchaus umstrittene Thema offen.

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