Roßtal: Kinder im Kampf gegen Plastiktüten

30.4.2015, 10:00 Uhr
Plastiktüten bedrohen die Umwelt.

© Patrick Pleul (dpa) Plastiktüten bedrohen die Umwelt.

Die Kinder des Roßtaler Kindermarktgemeinderats haben beschlossen, den Initiator der Aktion, Michael Brak, bei seiner Arbeit zu unterstützen. Dafür benötigten die Mädchen und Jungen genaue Informationen: Sie wollten wissen, was die Tauschaktion „Plastiktüte gegen Baumwolltasche“, der Filmvortrag „Plastic Planet“, die Martinimarktverlosung mit Baumwolltaschen des Gewerbeverbands Roßtal und die Berichterstattungen in den unterschiedlichen Medien gebracht haben.

Dazu machten sie eine Erhebung bei den drei großen Einkaufsmärkten Edeka Peipp, Penny und Lidl. Unterstützt wurden sie dabei von Jugendreferentin Martina Bär und der Betreuerin vom Kreisjugendring Kerstin Wolf. Mittels Strichlisten zählten sie nach, wie viele Plastiktüten noch benutzt werden.

Eine echte Überraschung war es für die Kinder, dass in den Roßtaler Märkten aktuell im Durchschnitt nur noch von fünf Prozent der Kunden Plastiktüten verwendet werden. Im Oktober 2014 waren es 6,6 Prozent und im März 2014 sogar noch 8,3 Prozent.

Das Erhebungsteam vom Penny-Markt wollte es noch genauer wissen und hat sogar nach Geschlecht unterschieden. Dabei haben diesmal die Männer noch einen erhöhten Beratungsbedarf in Sachen Einkaufskorb und Baumwolltasche, weil sie bei ihrem Einkauf im Verhältnis mehr Plastiktüten verwenden als Frauen.

Die Kinder wurden für ihren Einsatz von Bürgermeister Johann Völkl und Michael Brak sehr gelobt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit einer Gemeinde, die 672 Kilometer von Roßtal entfernt ist: Leezdorf in Ostfriesland. Die „Leezder Kinner“, sieben junge Umweltrebellen, haben es sich zur Aufgabe gemacht, nach dem Roßtaler Modell den Kampf gegen Plastiktüten aufzunehmen. Ihre Erfolge können sich sehen lassen, sie haben es geschafft, dass die Edeka-Märkte in der Gesamtgemeinde Brookmerland an der Kasse keine Plastiktüten mehr anbieten.

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