Roßtaler Stützen für Sport, Musik und Politik

9.5.2017, 13:00 Uhr
Roßtaler Stützen für Sport, Musik und Politik

© Foto: Claudia Wunder

Die Interessen sind unterschiedlich, eines haben die beiden Ausgezeichneten aber gemeinsam: das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement in ihren Bereichen. "Ohne Ehrenamtliche wäre eine vielfältige Bürgergesellschaft nicht möglich", sagte Bürgermeister Johann Völkl bei der festlichen Sitzung im Rathaus. "Sie sorgen für das gemeindliche Wohl und dafür, dass Roßtal ein lebendiger Ort ist."

Musik, Sport, Politik – und das liebe Geld. Diese Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Engagement von Rudolf Hedwig. Seit 1970 ist er aktiver Sänger beim Gesangverein Liederkranz, viele Jahre als zweiter, seit 1989 als Vorsitzender. Seine Leidenschaft für die Musik und das Gesellige manifestiere sich, so Völkl, in den hellen hohen Tönen – sei es als erster Tenor oder als Trompeter im Posaunenchor.

2007 trat er den Wiesengrund-Musikanten bei, für deren Finanzen und Schriftverkehr er verantwortlich zeichnet. "Und wann brauchen die Franken die Blasmusik am meisten?" Roßtals Bürgermeister gab die Antwort gleich selbst: "Bei der Kärwa natürlich." So war Hedwig 1997 auch ein Marktplatz-Kärwabou der ersten Stunde, zehn Jahre auch hier als Kassier: "Er war der, der nach dem Baumaufstellen mit der Spendensau herumging", sagte Völkl schmunzelnd.

Seit über 40 Jahren ist der Geehrte zudem Mitglied bei der Schützengemeinschaft Deutsche Eiche – wie könnte es anders sein – als Schatzmeister. Bei seinem Engagement im CSU-Ortsverband, zunächst als Beisitzer, von 2002 bis 2008 als Marktgemeinderat, schließt sich der Kreis: Auch hier war er Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss. "Er ist ein Roschdler, wie er leibt und lebt", fasste Völkl zusammen.

Sport, speziell der Handball und das Turnen in Roßtal sowie die neue Sportmeile – dies ist untrennbar mit Herbert Erdorf verknüpft. "Was passiert, wenn man neben einem Sportgelände aufwächst?", fragte Völkl am Beginn seiner Laudatio. "Meist nichts", lautete seine Antwort. "Es kann aber auch die Leidenschaft wecken, wie bei Herbert Erdorf." Der sah fast täglich die Turner und die Handballer auf dem Großfeld – und wollte mitmachen.

Zukunft im Blick

"Handball und Turnen – das gibt’s in Roßtal nur beim TVR", so Völkl. Also wurde Erdorf Mitglied und spielte unter anderem in der ersten Mannschaft Hallenhandball, die 1978 in die damalige Verbandsliga Nord (heute Landesliga) aufstieg. Bereits 1972 gründete er mit Günter Gegner zusammen eine Hallenhandball-Damenmannschaft und trainierte über 15 Jahre lang diverse Teams. Von 1983 bis 1987 leitete er die Handballabteilung im Verbund mit vier weiteren Mitstreitern. 1996 wählten ihn die Mitglieder zum zweiten Vorstand des Hauptvereins, dessen Vorsitz er 1999 übernahm – "als vielleicht letzter Vorstand", sagte Völkl in Anspielung auf die geplante Sportmeile und die Fusion von TVR und Tuspo Roßtal.

Seit 2000 steht das Thema "Zukunft", vor allem die geänderten Rahmenbedingungen und wie man attraktive Angebote schaffen könnte, auf Erdorfs Agenda ganz oben. Seiner Initiative und dem gleichgesinnten Tuspo-Vorstand sei die Verwirklichung der "Idee Sportmeile" zu verdanken. Auch politisch ist Erdorf engagiert und seit vielen Jahren Mitglied der SPD. "Wir waren nicht immer einer Meinung, aber du hast für den Sport in Roßtal sehr viel erreicht", gratulierte der Bürgermeister.

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