Roter Teppich für Stein

3.12.2018, 05:57 Uhr
Roter Teppich für Stein

© Archivfoto: Daebel

Lars Müller (15), der den Protagonisten Klausi spielt, und Isabell Jenewein (11), die mit Lucy eine tragende Rolle hat, sind an dem besonderen Abend mit dabei. "Es war interessant zu erfahren, wie ein Film gedreht wird", erklärt Jungschauspielerin Isabell. Und einen angenehmen Nebeneffekt hatte das Engagement für sie auch noch: "Ich fand es toll, dass ich schulfrei bekommen habe."

Die 11-Jährige ist vor der Premiere etwas aufgeregt. Denn die Schüler haben den fertigen Film noch nicht zu Gesicht bekommen. Wie sie wohl auf der großen Kino-Leinwand aussieht?

Der Dreh war spannend, bestätigt auch Lars Müller: "Ich habe mich mit allen sehr gut verstanden", berichtet der Hauptdarsteller. "Aber teilweise war es anstrengend, wenn Takes öfter gedreht werden mussten."

Ungefähr 6000 Euro investierte Produzent Werner Hoh unter anderem für Musikrechte, Scheinwerfer-Ausleihe, Catering und Bildbearbeitung in das Projekt. "Alle aus der Filmbranche, die mich kennen, haben gesagt, ich bin verrückt", scherzt er.

Einige professionelle Schauspieler sowie der Regisseur Nikolaus Struck arbeiteten ebenfalls am Film mit. Letzter musste sich wegen Krankheit bei der Premiere entschuldigen lassen.

Hoffen aufs Naturtalent

"Zum Schluss ist es zeitlich etwas eng geworden", erklärt Hoh zu den Dreharbeiten. Ein Schauspieltraining war deshalb nicht drin, man musste vielmehr auf das Naturtalent der jungen Darsteller hoffen: "Lars für die Hauptrolle haben wir am Donnerstag gefunden und am Samstag wurde mit dem Filmen begonnen."

Zehn Drehtage standen dem Team für den 45-minütigen Film zur Verfügung. Die Geschichte handelt vom Abenteuer Klausis, der sich mit zwielichtigen Gestalten einlässt. Sie spielt 1977, dem Jahr, in dem Stein die Stadtrechte erhielt. Die Kriminalgeschichte dazu haben Steiner Mittelschüler geschrieben.

Der jetzt vorliegende Film zum Buch soll bei Jugendwettbewerben eingereicht oder in der Schulstunde gezeigt werden. Zudem läuft der Film dank dem Kurzfilmfundus bundesweit in einigen Kinos sowie in den Weihnachtsferien bei den Lichtspielen Großhabersdorf.

Steins Bürgermeister Kurt Krömer ließ sich die Premiere nicht entgehen, schließlich spielt er in einer kleinen Rolle mit. Die Stadt Stein unterstützte das Projekt auch finanziell.

Buch zum Film

"Alle Vereine, Organisationen und Schulen waren aufgefordert, ein Projekt zum 40-jährigen Jubiläum der Stadterhebung zu machen", erzählt der Bürgermeister. So kam von der Mittelschule der Krimi "Verschollen in Stein". Das Buch erschien noch im Jubiläumsjahr, fand laut Krömer, großen Absatz und landete schließlich beim Produzenten.

"Mein Ziel ist es, junge Leute zum Film zu bringen", führt Hoh aus. "Ich habe das Buch gelesen und fand, es eignet sich gut für ein Jugendprojekt."

Die Stadt Stein stieg als Unterstützer mit ins Boot und die VR-Bank startete ein Crowdfunding. So waren am großen Premierenabend Crowdfunder, Schauspieler, Eltern und weitere Mitwirkende vor Ort. Vor der Film-Aufführung verteilten Krömer und Hoh an alle Mitwirkenden kleine Geschenktüten mit DVDs des Films.

 

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