Rund 15 Verletzte: Fan-Ausschreitungen bei Fürth-Spiel

6.10.2018, 17:17 Uhr
Nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei haben zahlreiche Fans des SSV Jahn Regensburg am Samstag aus Protest den Gästeblock verlassen.

© Sportfoto Zink / DaMa Nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei haben zahlreiche Fans des SSV Jahn Regensburg am Samstag aus Protest den Gästeblock verlassen.

Gegen 10.45 Uhr erreichten circa 400 Regensburger Fans den Fürther Bahnhof. Daunter befanden sich auch etwa 100 Angehörige und Unterstützer der Regensburger Ultra-Gruppierungen. Diese weigerten sich, die bereitgestellten Shuttle-Busse zu betreten und wollten durch die Fürther Innenstadt zum Stadion ziehen. Das wurde allerdings von der Polizei unterbunden.

Die Gruppe versuchte daraufhin gewaltsam die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Außderdem bewarfen sie die Einsatzkräfte mit Flaschen und Straßenschildern. Die Beamten wendeten "unmittelbaren Zwang" an, heißt es in der Mitteilung der Polizei - unter anderem auch mit Schlagstöcken. Letztendlich bestiegen die Personen den Shuttle-Bus und wurden zum Stadion geleitet.

Protest im Gästeblock

Dort weigerten sich die Anhänger der Ultra-Gruppierungen den Gästeblock zu betreten. In der zweiten Halbzeit forderten sie mit Megafon-Durchsagen Fans auf, den Gästeblock ebenfalls zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen mehrere Hundert Fans nach, sodass sich etwa 300 Personen hinter dem Gästeblock befanden. Auf dem Weg dorthin rissen sie eine Absperrung nieder.

Auch hier kam es zu Angriffen auf Polizeibeamte, unter anderem mit Flaschenwürfen. Hier setzten die Beamten Pfefferspray ein und separierten rund 80 Angehörige der Ultra-Gruppierungen von den friedlichen Fans. Diese wurden nach Spielende mit gesonderten Shuttle-Bussen zum Nürnberger Hauptbahnhof begleitet.

Festnahmen auf Fürther Seite

Vier gewaltbereite Fans der Spielvereinigung Greuther Fürth wurden kurz vor Spielbeginn festgenommen, weil sie versuchten, friedliche Gästefans bei der Anreise zum Spiel anzugreifen.

Im Einsatzgeschehen wurden insgesamt drei Polizeibeamte und rund ein Dutzend Gästefans leicht verletzt. Die Beamten nahmen sechs Personen vorläufig fest. Gegen mehrere Personen leiteten die Einsatzkräfte Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Körperverletzungs- und Beleidigungsdelikten ein.

Das Kleeblatt möchte in dieser Sache keinerlei Wasserstandsmeldungen abgeben, Pressesprecher Immanuel Kästlen äußerte sich aber dennoch zu den Vorkommnissen: "Natürlich bedauern wir, dass es zu Vorfällen rund um das Spiel kam. Wir werden in den nächsten Tagen mit allen Beteiligten in den Dialog treten, um die Vorkommnisse entsprechend zu analysieren und aufzubereiten", teilte er auf Nachfrage von nordbayern.de mit.


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